Ein Beitrag von Isaak Granzer und Christian Zeilinger
Priorité aux piétons – Vorrang den Fußgängern! Das liest man in Frankreich auf Verkehrsschildern, die auf Begegnungszonen hinweisen. Doch hinter diesen Wörtern scheint nicht nur eine Aufforderung der Straßenverkehrsordnung zu stehen, sondern viel eher eine bewusste Philosophie, um dem Fußverkehr das Gehen so attraktiv wie möglich zu gestalten.
Dies äußert sich vor allem in der hohen Aufenthaltsqualität städtischer öffentlicher Räume, wie ein Lokalaugenschein in Frankreichs drittgrößter Stadt zeigt.
Im Zentrum tritt vor allem der Place Bellecour mit seiner erstaunlichen Größe von über 60.000m² in Erscheinung, der vorrangig den Fußgängerinnen und Fußgängern vorbehalten ist, ebenso wie die wichtigsten Einkaufsstraßen der Innenstadt.
Dort wo auch andere Verkehrsarten ihren Raum finden, genießt der Fußverkehr trotzdem gewisse Vorzüge. Die breiten "trottoirs" (Gehsteige) erlauben an vielen Stellen sogar Sitzgelegenheiten. Eine Brücke im neuen Stadtteil La Confluence demonstriert außerdem eindrucksvoll, wie ein Verkehrsbauwerk auch als Aufenthaltsraum genutzt werden kann, sofern man dem Fußverkehr entsprechenden Raum zugesteht und diesen adäquat gestaltet.
Falls Sie jetzt Lust bekommen haben auf einen virtuellen Stadtspaziergang durch Lyon, können Sie sich hier die Bildergalerie ansehen: