Fotogalerie Award Niederösterreich
Große Freude bereitete die Auszeichnung „Walk-space AWARD“ den PreisträgerInnen der qualitätsvollen Beispiele zum „zu Fuß gehen“ in Niederösterreich.
Unter dem Beisein hochrangiger VertreterInnen aus Politik und Landesplanung wurde der Walk-Space AWARD - Landespreis Niederösterreich verliehen.
Geehrt wurden die acht besten Projekte mit Urkunden und den Kategoriesiegertafeln für fußgängergerechte Geh-Infrastruktur und Bewusstseinsbildung.
Die feierliche Auszeichnung der PreisträgerInnen erfolgte durch Herrn NR Bgm. Johann Höfinger in Vertretung von LH Dr. Erwin Pröll gemeinsam mit DI Christoph Westhauser (Land NÖ, Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten) und dem Vereinsobmann DI Dieter Schwab (walk-space.at).
Siegerprojekt "Komponistenviertel Tulln"
Tulln an der Donau, EinreicherIn: Stadtamt Tulln
In der Planung des Gesamtprojekts standen die Reduktion des Individualverkehrs und die Förderung des öffentlichen Verkehrs sowie die Steigerung der Nutzung des Fahrrades und des Gehens im Vordergrund. Von Beginn an wurden in mehreren Gesprächen mit den AnrainerInnen Wünsche für die dazugehörige Grünzone mit generationenübergreifenden Spiel- und Kommunikationsraum abgestimmt. Beispielsweise erarbeiteten Kinder eine Spielgeräte-Hitliste. Um die dortige Lebensqualität und das Miteinander für alle Generationen weiter zu steigern, wurde der großzügige und naturnahe Spiel- und Kommunikationsraum in Abstimmung mit den AnrainerInnen umgesetzt. Aber nicht nur bei der Planung, sondern auch bei der Gestaltung konnten die Kinder selbst Hand anlegen. Bereits 2009 bepflanzten diese gemeinsam mit MitarbeiterInnen der Stadtgemeinde ihren zukünftigen Spielraum. Durch die Schaffung der Kommunikationsräume kann das Verständnis zwischen Jung und Alt gesteigert werden und die Entfremdung gestoppt werden.
Platz 2: "Begegnungszone Schulgasse"
St. Pölten, EinreicherIn: Stadtplanung St. Pölten
Die Begegnungszone Schulgasse gilt als „Leuchtturmprojekt“, das zum Sammeln von Erfahrungswerten für die mögliche Ausdehnung des Regimes Begegnungszone auf andere Straßen und Plätze im Stadtgebiet von St. Pölten dient. Durch die autofreie und verkehrsberuhigende Gestaltung und die dadurch verringerte Fahrgeschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs wurde die Sicherheit im Bereich der Begegnungszone deutlicherhöht.
Platz 3: "Autofreier Volksschulvorplatz"
Katzelsdorf an der Leitha, EinreicherIn: Gemeinde Katzelsdorf
Durch die autofreie und verkehrsberuhigende Gestaltung wurde die Sicherheit im Umfeld der Volksschule Katzelsdorf wesentlich erhöht. Durch die Integration der Busbucht wurde die Sicherheit für die SchülerInnen verbessert. Durch die Pflasterung, die Befestigung der Parkplätze und die Gestaltung des Grünraumes (Integration des alten Baumbestandes, Neupflanzungen) und die Ausstattung des gesamten Raumes (Sitzgelegenheiten, Wasserstelle, Infowand)ist ein Platz für viele Aktivitäten und für Kommunikation entstanden.
Platz 4: "Wege für eine nachhaltige Mobilität"
Eichgraben, EinreicherIn: Marktgemeinde Eichgraben
Ausgehend von Bürgerwünschen wurde das Mobilitätskonzept Eichgraben formuliert und die einzelnen Maßnahmen definiert und umgesetzt. Um die Bürgerwünsche zu sammeln wurden einige Begehungen und Veranstaltungen durchgeführt an einer Schilder-Aktion des Landes Niederösterreich teilgenommen und die Dokumentation des Zustandes der Fußwege in der Gemeinde, sowie Verbesserungsmöglichkeiten dazu gestartet. Dadurch konnten bislang fünf neue Querungen / Schutzwege, breitere und neue Gehsteige, die Reaktivierung alter Verbindungswege, laufende Verbesserungen der Anbindung des Bahnhofs und eine Kenntlichmachung der Fußwege im Ortsplan umgesetzt werden.
Siegerprojekt "Dorfbegehung barrierefrei?"
Niederösterreich, EinreicherIn: Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich
Die "Dorfbegehung barrierefrei?" ist ein Sensibilisierungsangebot zum Thema Barrierefreiheit. Gerade im öffentlichen Raum findet man noch sehr viele Barrieren, die Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am öffentlichen Leben erschweren. Beim Angebot „Dorfbegehung barrierefrei?" geht es darum, einfache wesentliche Hürden zu entdecken und zu entfernen, um so jedem Bürger und jeder Bürgerin die Mobilität bei ihren Alltagsgeschäften zu erleichtern. Im Zuge der „Dorfbegehung barrierefrei?“ wird u.a. erklärt, wie Gehsteige oder Straßenübergänge ausgestaltet sein müssen, so dass sie auch von Personen im Rollstuhl oder von blinden Menschen gut genutzt werden können. In diesem Sinne wird die Sicherheit für alle erhöht. Eine Gemeinde, in der sich alle Bewohner und Bewohnerinnen frei bewegen können und am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können, bedeutet mehr Lebensqualität für alle. Mit dem Angebot „Dorfbegehung barrierefrei?“ wird zum Abbau von Barrieren und Hindernissen beigetragen. Das führt letztlich zu mehr Teilhabemöglichkeiten für alle Menschen.
2. Platz: "Gehen geht- umweltfreundlich und sicher unterwegs"
Niederösterreich, EinreicherIn: Energie- und Umweltagentur NÖ
Immer mehr Kinder werden täglich mit dem Auto in die Schule gebracht. Gleichzeitig leiden auch immer mehr Kinder an Bewegungsmangel und gesundheitlichen Folgeschäden der Luftver-schmutzung. Das Projekt "Gehen geht" möchte diesem Trend mit Informationen zur umweltfreund-lichen Mobilität und zu Sicherheit am Schulweg entgegensteuern. Auch bewegungspädagogische und verkehrspsychologische Aspekte werden eingebunden. Im Rahmen des Projektes werden die Kinder dazu aufgefordert zu Fuß in die Schule zu gehen und lernen dabei, dass Gehen Spaß macht. Die Eltern denken bewusster an die Wichtigkeit des Zufußgehens, da sie aktiv eingebunden sind. Die Kindergartenkinder lernen spielerisch in den Bewegungsworkshops im Kindergarten und im Workshop der Kinderpolizei, wie man sich im Verkehr verhält und welche Gefahrenquellen es beim zu Fuß gehen gibt. Das Projekt fördert die Mobilität von Kindern und unterstützt Kinder bei der Entwicklung von Bewegungskompetenzen und des richtigen Verhaltens im Straßenverkehr. So kann sich auch die Qualität des Gehens in den Gemeinden durch Verbesserungen der Infrastrukturen und Rahmenbedingungen steigern.
3.Platz: "Klimameilen sammeln bei den Ferienspielen"
Niederösterreich, EinreicherIn: Regionalmanagement NÖ, Büro Weinviertel
Die Maßnahme „Klimameilen sammeln“ ist eine Aktion des Klimabündnis Österreich. Kinder sammeln umweltfreundliche Wege, indem sie ohne „Elterntaxi“ unterwegs sind. Die Aktion wurde für die Schulen und einer Dauer von meist einer Woche konzipiert. Die Mobilitätszentrale Weinviertel hat diese Aktion seit 2010 für die Ferien adaptiert, sodass das Bewusstsein für klimafreundliche Wege in den langen Sommerferien geweckt wird. Durch die lange Laufzeit während der Ferien können Mobilitätsgewohnheiten nachhaltig geändert werden. Eltern und Kindern wird bewusst, dass sie viele Wege in ihrer Heimatgemeinde umweltfreundlich mit dem Fahrrad, Scooter, oder zu Fuss zurücklegen können. Gemeinden der Region vor Wien haben das Klimameilen sammeln als Begleitaktion in ihre Ferienspiele aufgenommen, und die Kinder erhalten für umweltfreundlich zurückgelegte Wege zum und vom Ferienspiel Sammelpunkte für ihren Klimameilenpass. 2010 hat Langenzersdorf als 1. Gemeinde mit gemacht. Mittlerweile ist es Fixpunkt in 6 Regionsgemeinden geworden.
4.Platz: "Mistelbach GEHT: in 5, 10 und 15 Min. durch die Stadt"
Mistelbach, EinreicherIn: Stadtgemeinde Mistelbach, Abteilung Gesundheit und Soziales
Der motorisierte Alltagsverkehr in Mistelbach entsteht wie in vielen anderen Städten großteils durch Fahrten mit dem Auto um kleinere Erledi-gungen in der Stadt zu tätigen. Das Wissen um die Kürze mancher Wege soll die BewohnerInnen als auch die BesucherInnen der Stadt dazu animieren, mehr Wege zu Fuß zurückzulegen. Kostengünstige Maßnahmen wie diese führen neben einer Reduktion des Co2 Ausstoßes auch zum Einsparen von Sprit und die lästige Parkplatzsuche entfällt. Laut Empfehlung der WHO halten 150 Minuten mäßige intensive Bewegung pro Woche fit. Als angenehmer Nebeneffekt wird durch tägliches Gehen die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert. Zu Fuß durch die Stadt gehen, das Auto stehen lassen und dabei Kosten und Energie sparen. So lautet das Motto des Projektes „Mistelbach geht: In 5,10 und 15 Minuten durch die Stadt“.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Land Niederösterreich,
Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten
und Dank an den Gastgeber
sowie herzlichen Dank an die Bundes-AWARD-Unterstützer.
Datum: Donnerstag, 20. Februar 2014 | 16:00 Uhr
Ort: Stadt Tulln | Festsaal (Minoritensaal) | Minoritenplatz 1
Im Zuge der Neugestaltung der Wohnbebauung entlang der Hirschbacher Landesstraße wurde der gesamte Straßenverlauf, der gleichzeitig den Eingang zu dieser Ortschaft an der nördlichen Seite definiert, gestaltet und neu organisiert. Die „Stadtflächen“ entlang dieser Straße zeichneten sich durch ein Netz ungeordneter Restflächen, wie schmale Grünzüge, Asphaltbuchten, Kies sowie Gehsteigflächen aus. Über die gesamte Länge der „Ortseinfahrt“ wurden diese Restflächen bereinigt und zu einem, dem gesamten Ortsleben dienenden „Stadtteppich“ reorganisiert. Ein „Teppich“ aus Betonsteinen, der die bestehenden und zum Teil sehr markanten Niveausprünge in sich aufnimmt und über eine kleine Stufenanlage in ca. der Mitte der neuen Platzstruktur thematisiert und sichtbar macht. Ein über die Zeit seiner Nutzung entfremdeter „obere Ortsplatz“ wurde reaktiviert und seiner Bestimmung als Platz zurückgeführt. Als eine geschützte, für den/die Fuß- gänger/in klar bestimmte Freifläche, fügt sich der Platz in die Ortsstruktur ein. Kinder können diese Fläche ungestört nützen, sie lädt überdies zu Veranstaltungen und Feste ein.
Die Funktionen der geschützten Fußgängerwege, der Ruhebereiche, Hauszugänge und Parkplätze für die Betriebe, wurden zu einer homogenen Oberfläche zusammenge- fasst. Trotz annähernd bündigem Übergang von Straßenraum und Fußgängerbereich zeichnen sich die Flächen durch die farbige Gestaltung deutlich voneinander ab und begrenzen die beiden Funktionsbereiche. Es konnte eine sich selbstordnende, selbstregulierende Stadtfläche geschaffen werden.
Statt parkender Autos und nicht standortgerechter Föhren gibt es endlich Platz auf dem Platz. Durch die Auflassung von insgesamt rund 890 m² Fahrbahn bzw. Parkspuren und die Einbeziehung von rund 780 m² des schuleigenen Grundes in die Platzgestaltung konnte ein großzügiger und gut nutzbarer Schulvorbereich geschaffen werden und ein Treffpunkt für das ganze Grätzel entstehen. Eigens entworfene Sitzskulpturen, Bänke und zwei Gastgärten laden zum Verweilen ein. Ein angrenzender Supermarkt verlagerte seinen Eingangsbereich zum Schulvorplatz und sorgt damit für zusätzliche Belebung. Eine neue Oberflächengestaltung wurde für einen Teil des Platzes übernommen, der nun in seiner vollen Ausdehnung wahrnehm- bar ist. Die SchülerInnen erreichen die nächstgelegene Haltestelle der Straßenbahn über eine neu entstandene Fußgeherzone, sowie über einen breiten, gesicherten Fußgeherübergang mit Blindenleitsystem. Gehsteigvorziehungen und -absenkungen sowie teilweise Fahrbahnanhebungen in den Kreuzungsbereichen ermöglichen ein besseres Queren der Fahrbahn.
Das Ziel Schwechats ist es, eine Gesamtstadt zu entwickeln, in der man gerne wohnt, arbeitet, konsumiert und sich erholen kann. Im März 2007 gab es deshalb den Startschuss für die Umgestaltung des Schwechater Hauptplatzes. Nicht nur das Aussehen des Hauptplatzes wurde entscheidend verändert, sondern auch seine Funktionalität. Mit der Umgestaltung, der bis dahin stark frequentierten Verkehrsfläche, sollte ein lebendiger und attraktiver städtischer Platz inmitten des Stadtzentrums geschaffen werden, der für alle Bevölkerungsgruppen eine angenehme Aufenthalts- und Lebensqualität bietet, sowie verschiedene Optionen zur Nutzung bereitzustellen vermag. Ein Ziel, von dem zukünftig besonders alle, die in Schwechat und in der Umgebung des Platzes leben und arbeiten, profitieren sollen.
Der ursprüngliche Zugang von der U-Bahnstation Spittelau in Richtung des 19. Bezirkes erfolgte über mehrere Stiegenanlagen und war damit nicht behindertengerecht ausgebildet. Im Zuge eines Planungswettbewerbes wurde eine Lösung für eine niveaufreie Anbindung in den 19. Bezirk gesucht. Das Projekt des Planungsteams Bulant & Wailzer, Prof. Wagner und Fritsch, wurde von einer Fachjury prämiert. Entwickelt wurde eine Verbindung vom U-Bahngebäude Spittelau in den 19. Bezirk mittels zweier Tragwerke, wobei eines über die Heiligenstädter Straße und das zweite Tragwerk über den Döblinger Gürtel geführt wird. Beide Tragwerke wurden gemäß der ÖNorm B1600 behindertengerecht ausgeführt. Weiters wurde der gesamte Steg mit einer taktilen Leiteinrichtung versehen, die für Sehschwache und Blinde eine benutzerfreundliche Orientierung ermöglicht. Da der Steg über mehrere Straßenzüge geführt wird und damit in einer exponierten Lage liegt, wurde er zum Schutz der Benutzer in einer transparenten Glaseinhausung geführt. Im Zuge der Errichtung wurde auch der Anschluss an den Geh- und Radweg in der Guneschgasse im 19. Bezirk verbessert.
Der Verbindungsweg wurde von den EinwohnerInnen von Stetteldorf am Wagram in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde entwickelt. Die Erweiterung des Wohngebietes von Stetteldorf am Wagram schuf in den 1980er Jahren am Westrand des Ortes Stetteldorf am Wagram eine neue Siedlung – die Wagramgasse. Zwar konnte die Anbindung an die Landesstraße (L14) optimal gelöst werden, jedoch war der Weg für den/die Fußgänger(in) verhältnismäßig lang, beschwerlich und wegen des zunehmenden Schwerverkehrs auch nicht ungefährlich. Vor allem für die Kinder war der Weg in das Ortszentrum, zur Schule, zum Pfarrzentrum etc. nicht so einfach. Bei einer Bürgerversammlung im Rahmen der Gründung der Dorferneuerung wurde die Idee diskutiert, einen bestehenden Wiesenstreifen, welcher der Marktgemeinde gehört, zu einer Fußwegverbindung umzugestalten, die vom Ortszentrum Richtung Siedlung Wagramgasse führt. In Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung entstand ein gepflasterter Weg, um die Verbindung zur Wagramgasse herzustellen und die BewohnerInnen näher und ein- facher an das Ortszentrum zu rücken. Somit konnte der relativ lange und gefährliche Weg entlang der Landesstraße L14 um gut 2/3 verkürzt werden. Die Kellergasse und die Sportanlage können nun sicher zu Fuß erreicht werden.
Zahlreiche Zebrastreifen sind mit Lichtsignalanlagen geregelt. Bei einer vollen Regelung haben die FußgängerInnen im Normalfall ROT und der Kraftfahrzeugverkehr GRÜN. Zum Überqueren des Zebrastreifens muss sich der/die Fußgänger/in anmelden. Unter Berücksichtigung der Signalfolgezeiten (4 Sek. Grünblinken und 4 Sek. Zwischenzeit) erhalten die FußgängerInnen frühestens nach 8 Sekunden Grün. Dies ist für viele FußgängerInnen zu lang, insbesondere dann, wenn keine Fahrzeuge in Sichtweite sind. Zahlreiche FußgängerInnen queren deshalb in den verkehrsschwachen Zeiten bei ROT den Zebrastreifen, ohne sich anzumelden. Dies ist jedoch ein hohes Sicherheitsrisiko. Versuchsweise wurde deshalb in Vorarlberg ein Zebrastreifen mit einer unvollständigen Signalfolge gesichert:
Der Kraftfahrzeugverkehr erhält nur ein Zweikammersignal mit GELB und ROT. Die FußgängerInnen haben kein Lichtsignal. Im Normalfall sind die Signale dunkel. Der Zebrastreifen funktioniert wie ein normaler Zebrastreifen. Es gelten die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung. Bei hohem Verkehrsaufkommens oder bei besonders schutzbedürftigen FußgängerInnen (Kinder, Schüler, usw.) können die FußgängerInnen die Überquerung ebenfalls per Druckknopf anfordern. Die für den KFZ-Verkehr ursprünglich dunkle Ampel springt auf GELB und nach 3 sec auf ROT. Dadurch ist der KFZ-Verkehr gezwungen anzuhalten. Sobald die Fahrzeuge anhalten, können die FußgängerInnen den Zebrastreifen gesichert queren. Die Wartezeit beträgt maximal 3 Sekunden. Dadurch wird die Akzeptanz der FußgängerInnen, sich konform der StVO zu verhalten, deutlich verbessert und die Sicherheit dadurch erhöht.
Ein Kooperationsprojekt mit Österreichischer Städtebund, Österreichischer Gemeindebund, Lebensministerium, BMVIT - Verkehrssicherheitsfonds.
Fußgänger/innen sind einzelne wenige Individuen, die sich durch den Verkehrsdschungel kämpfen? Ein Irrglaube! Alle Verkehrsteilnehmer/innen sind Fußgänger/innen, selbst ein/e Autofahrer/in auf dem Weg zum Geschäftlokal oder der Wohnung ist Fußgänger/in. Um das Hauptaugenmerk auf das Thema „zu-Fuß-gehen" zu lenken, wurde seitens des Vereins walk-space.at die Idee geboren, bereits existente Lösungen für Fußgänger/innen zu sammeln und zu promoten.
Ziel war:
die erste Konzeption einer Wanderausstellung in der die besten Beispiele gezeigt werden.
Im Herbst 2007 wurde somit erstmals der Walk-space Award 2008 ausgeschrieben. Städte und Gemeinden, Planungsbüros und alle Interessierten in Österreich wurden eingeladen ihre fußgängerfreundlichen Lösungen einzusenden. Gesucht waren bereits realisierte Beispiele für FußgängerInnen wie beispielsweise Umgestaltungen von Plätzen oder Straßenräumen, Fußwegenetze oder Querungssituationen.
Mittels gezielter Informationsverteilung via Homepage, Newsletter, E-mail, Telefonate, Konferenzen wurde auf den Award aufmerksam gemacht und zur Einreichung interessanter Projekte aufgerufen. Kontaktiert wurden MultiplikatorInnen, wie Landesdienststellen oder Organisationen wie das Klimabündnis Österreich, die Städte und Gemeinden direkt und die PlanerInnen, die in Gemeinden arbeiten.
49 Projekte wurden aus fast allen Bundesländern eingereicht, welche von einer elfköpfigen Fachjury mit ExpertInnen aus dem Verkehrs- und Mobilitätsbereich bewertet wurden.
Die eingereichten Projekte wurden nach folgenden Kategorien zusammengefasst:
Für die Jury wurden die Projekte grafisch aufbereitet und thematisch sortiert. Die Bewertung erfolgte an Hand eines Punktesystems, wobei pro Einreichung maximal 10 Punkte vergeben werden konnten und eine kurze verbale Begründung abzugeben war.
Wesentliche Bewertungskriterien waren:
Am 19. September 2008 wurden alle Teilnehmer/innen und Interessierte ins Technische Museum zur Präsentation der guten Lösungen bzw. zur Verleihung des Walk-space Awards geladen.
Die besten Projekte in den einzelnen Kategorien wurden am 19. September 2008 in feierlichem Rahmen im Technischen Museum durch Langstreckenläufer Mag. Michael Buchleitner gemeinsam mit DI Robert Thaler (Lebens-ministerium), Mag. Ing. Robert Radetzky (Österreichischer Verkehrssicherheitsfonds des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie) und den Projekt-sponsoren mit dem Walk-space Award 2008 prämiert. Alle TeilnehmerInnen erhielten Urkunden, der 3., 2. und 1. Platz erhielten jeweils zusätzlich Sachpreise und für den 1. Platz gab es jeweils eine Siegertafel, die an den Amtshäusern aufgehängt werden kann.
Im Rahmen der Prämierung gab es zwei moderierte Talkrunden mit VertreterInnen aus den Ministerien, vom Land Niederösterreich, der Stadt Wien, dem österreichischen Städtebund und der ÖBB.
Begleitet wurde die Veranstaltung von einem Rahmenprogramm mit einer Führung durch die Ausstellung „Klima aktiv", dem Film zu Begegnungszonen „Priorität Fußverkehr" des Fußverkehr Schweiz, einem Loop mit allen Ausstellungstafeln, einem Buffet und der Musik von Radio Insieme.
Interessierte hatten nach der Verleihung noch die Möglichkeit die Projekte anhand der ausgestellten Schautafeln zu begutachten.
Die Veranstaltung wurde österreichweit insbesondere in den Printmedien, über verschiedene Homepages sowie Aussendungen beworben. Die anschließende Berichterstattung erfolgt überwiegend in den örtlichen Medien (Bezirkszeitungen, Lokal-ausgaben der Kronenzeitung, Gemeindezeitungen etc.), in Zeitungen des Städte- und Gemeindebundes, auf verschiedenen Homepages bzw. in einem österreichweit ausgestrahlten Radiobeitrag in Ö1. Darüber hinaus gab es eine Präsentation beim Fußgängerseminar in Salzburg und bei der walk21 in Barcelona.
Inter- / nationale Veröffentlichungen:
Fussverkehr Schweiz: bulletin0804 (Auflage 2200)
Promoting Walkable Environments in Austria – The walk-space.at Good Practice Award 2008
die umweltberatung: Gehen geht uns alle an
Begleitend zur AWARD-Verleihung bzw. im Anschluss an das Fußgängerseminar in Salzburg wurde die Wanderausstellung „Best Practice für FußgängerInnen in Österreich" gezeigt. Alle eingereichten Projekte wurden einheitlich für die A1-Tafel aufbereitet und aufkaschiert. Es entstand eine Ausstellung die leicht transportierbar ist und an den verschiedensten Orten in Österreich bzw. im Ausland gezeigt werden kann. Die Ausstellung konnte in Folge zum Fußgängerseminar in Salzburg und bei der AWARD-Verleihung bereits in Stetteldorf am Wagram und in Graz präsentiert werden. Inzwischen haben ca. 5.000 Personen die Ausstellung gesehen.
Der Fritz-Imhoff-Park ist eine bestehende kleine Parkanlage von 2.500 m² Fläche aus den 1980er Jahren, die 2009 auf einem Straßenabschnitt und einer Baulücke um 2.000 m² erweitert wurde. Gestaltungswünsche und Probleme wurden in mehreren AnrainerInnenversammlungen aufgenommen.
Die neue Parkanlage wird entlang der bestehenden Straßenachsen T-förmig erschlossen. Die mehrphasige Entwicklungsgeschichte des Parks bleibt in der Gestaltung ablesbar. Eine halbrunde Gartenterrasse mit runden Baumscheiben, die neuen Elemente, wie Schattenpergola und Jugendbereich sind klar erkennbar. Eine vorhandene kleine Promenade unter Zürgelbäumen wird verlängert und bildet nun eine großzügige zentrale Erschließung. Die Sichtachse wird aus dem Park verlängert und schließt die in Hochlage befindliche U6 ein. Das ermöglicht eine bessere Orientierung im Stadtraum. Entlang der Promenade werden Gartenzimmer kammartig angeordnet. Die zentrale Piazza, am bisherigen Standort des Ballspielkäfigs, wird zum attraktivsten Raum des Parks, gut besonnt und vom umgebenden Verkehr am weitesten entfernt. Der Jugendbereich ist mit einer begrünten Lärmschutzwand abgeschirmt und umfasst zwei Ballspielplätze und Aufenthaltsbereiche mit einer kleinen Tribünenbank und Wellenbänken.
Immer mehr Eltern brachten ihre Kinder mit dem Auto in die Schule. Vor Unterrichtsbeginn entstanden an manchen Tagen gefährliche Verkehrssituationen. Verschiedenste Appelle an die Eltern brachten nur bescheidene Erfolge. Es wurde daher der Per-Pedes-Pass ins Leben gerufen.
Kinder, die zu Fuß in die Schule kommen, erhalten einen Stempel in ihren FußgeherInnenpass. Mit jeweils 25 und 50 Stempel gibt es kleine Geschenke, die die AktionspartnerInnen bereitgestellt haben. Bereits nach kurzer Zeit konnte in der Schule ein gesunder Wettbewerb beobachtet werden.
Völlig verändert hat sich die Situation vor dem Schulhaus und darüber freuen sich die InitiatorInnen der Aktion ganz besonders.
Der Bahnhof wurde mit einem neu entwickelten Architektur-System, welches InfoPunkte, Vitrinen, Wegeleit-system, taktiles Leitsystem, Warteboxen, Bänke, abgesenkte Bahnsteige für niveaufreien Ein- und Ausstieg und Bahnsteigüberdachungen umfaßt, wurde der Bahnhof ausgestattet. Helle, sichere Unterführungen mit Tageslichteinfall und großzügigen, gläsernen Liften schaffen barrierefreie Zugänge für alle Reisenden.
Unterführungen für FußgängerInnen und RadfahrerInnen verbinden getrennte Stadtteile und erhöhen zusätzlich die Sicherheit. Das Zentrum des neuen Bahnhof Dornbirn ist das weit gespannte, frei tragende Dach. FußgängerInnen finden hier nun ein gut überblickbares, Wetter geschütztes und großzügig überdachtes Wegenetz vor.
Der Bahnhof Dornbirn als multimodale Drehscheibe einer verkehrsmittel- und stadtübergreifenden Vernetzung führt zu einem verringerten Verkehrsaufkommen, geringeren Schadstoff- und Lärmemissionen, zu besseren Bilanzen für öffentliche Budgets, den Klimaschutz, die Verkehrssicherheit und eine gesteigerte Wohn- und Lebensqualität.
An einer stark frequentierten FußgängerInnen/RadfahrerInnen-Achse am Edeggersteg im Grazer Citybereich wurden zwei Modellampeln zur Querung wichtiger Cityerschließungsstraßen errichtet. Während in den Verkehrsspitzen die KFZ-Verkehrsstärken höher sind, dominiert am Abend und am Wochenende der querende, nicht motorisierte Verkehr. Daher bietet es sich geradezu an, in Zeiten des schwachen Autoverkehrs die Prioritäten der Ampelschaltung zugunsten der FußgängerInnen umzudrehen.
Im neuen Signalprogramm werden die sich annähernden KFZ etwa 100 m vor der Fußgängerampel registriert und lösen ein Umschalten vom Dauergrün für FußgängerInnen in die Grünphase des KFZ-Stromes aus. Bei etwa 40 km/h bekommt das KFZ Grün, ohne anhalten zu müssen.
Da die Umlaufzeit mit 40 Sekunden festgelegt ist, wird die Wartezeit der FußgängerInnen auch bei ständiger KFZ-Anmeldung, während der Verkehrsspitzen nie länger als 30 Sekunden. Die Grünzeit für den KFZ-Verkehr ist knapp bemessen, reicht aber für die Verkehrsstärken aus.
Die Vorteile für die FußgängerInnen sind die Verkürzung der Wartezeiten von früher 60 - 70 Sekunden auf maximal 30 Sekunden. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die kurzen Wartezeiten die Akzeptanz des Wartens der FußgängerInnen auf die Freigabe sehr groß ist.