"gut zu Fuß - vital begegnet" - nachhaltig aktiv, qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß in der Mobilitätskette
18. und 19.5.2015 | Bregenz, vorarlberg museum
Walk-space.at bedankt sich bei insgesamt 175 TeilnehmerInnen zur Fachkonferenz 2015 in Bregenz.
In 30 "Speed-Dating" - Projektvorstellungen, 8 Plenarvorträgen und in 25 Impulsvorträgen - davon 11 internationale - wurden die 6 Konferenzthemen im Detail behandelt.
Themenschwerpunkte:
- Lifestyle, Bewegungsförderung & qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß
- Lebensraum von morgen (spezielle Gruppen, Schulwege, Mobilität im Lebenszyklus)
- Herausforderungen für das Zufußgehen im ländlichen Raum (klimaschonend & gesund)
- Begegnungszonen in Österreich und international - eine fußgängerfreundliche Regulierung setzt sich durch
(Erfahrungen & best-practice, Umsetzung & rechtliche Aspekte) - qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß in der Mobilitätskette (techn. Aspekte & Innovationen)
- Gehen & Verweilen - (wie) soll man das messen?
Vorträge | Präsentationen | Workshops | Austausch & Vernetzung | Sessions | Walk-Shops | nationale u. intern. Good pratice | Speed-Dating
Falls Sie zeitlich verhindert waren:
die Doku-CD mit allen Beiträgen sowie "Speed-Dating" - Projektvorstellungen
inkl. Flipchartprotokolle aller Workshops und Sessions kann bestellt werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Infos: Doku-CD Flyer (pdf)
Zusammenfassend ging es bei der diesjährigen Fachkonferenz für FußgängerInnen um die Bedeutung der Qualitäten für FußgängerInnen, Infrastruktur, Sensibilisierung für sanfte Mobilitätsformen, Bewusstseinsbildung, Chancen des Meinungswandels durch qualitätsvolle Umsetzung und Good-Practice. In Zukunft wird es darauf ankommen, dem Fußverkehr seine angemessene Bedeutung (vermehrt) zukommen zu lassen und zunehmend qualitätsvolle, barrierefreie und sichere Fußverkehrsnetze zur Verfügung zu stellen. Für einen Lebensraum von Morgen gilt es daher den Wert und das Potential öffentlicher Flächen zu erkennen und für die unterschiedlichsten NutzerInnengruppen optimal einzurichten. Der Fußverkehr stellt v.a. im Rahmen der Personenmobilität in der Mobilitätskette ein Potential dar, welches auch mittels Innovationen und neuen Technologien gestärkt werden kann. Studien und quantitative Fußverkehrsmessungen unterstützen dabei, qualitative Verbesserungen für FußgängerInnen umzusetzen.
TV-Beitrag in ORF Vorarlberg Heute vom 19. Mai 2015
1. Konferenztag, Montag 18. Mai 2015
Eröffnung / Round Table
Bürgermeister DI Markus Linhart von Bregenz eröffnete die IX. österr. Fachkonferenz für FußgängerInnen unter dem Motto "gut zu Fuß - vital begegnet". Am „Runden Tisch“ betonte Landesrat Johannes Rauch die Bedeutung des Fußverkehrs in Vorarlberg. Das Ministerium für ein lebenswertes Österreich – vertreten durch DI Robert Thaler – kündigte für Herbst die Veröffentlichung des „Masterplan Gehen“ für Österreich an. Diese österreichweite Strategie zur Förderung des Zufußgehens entsteht derzeit in Zusammenarbeit mit dem bmvit.
Frau Gabrielle Bakels vom Bundesamt für Straßen, ASTRA hob die Aufgabe des Bundes in der Schweiz hervor, günstige Rahmenbedingungen und Grundlagen zu schaffen, damit Gemeinden und Kantone für Planung, Bau und Unterhalt von Fußverkehrsinfrastrukturen sorgen können. Größere Investitionen in den aktiven Verkehr (CH: „Langsamverkehr“) sind zukünftig immer mehr von Bedeutung und bestätigen das Gehen als wichtige Säule des Alltagsverkehrs.
Die gesundheitlichen Vorteile des Gehens sprach beim „Round Table“ Frau Heidi Hanselmann (Regierungspräsidentin Kanton St. Gallen) an, die für einen Lebensraum zu Fuß von morgen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Bau-, Gesundheits- und Bildungsdepartement sieht. Als Beispiel erwähnte sie das Projekt „Gemeinde bewegt“, welches die Bevölkerung im Kanton St. Gallen zu mehr Bewegung im Alltag motivieren will.
DI Dieter Schwab (Obmann Walk-space.at) stellte die für diese Tagung besonders bedeutsamen Themen vor und freute sich, internationale und nationale ReferentInnen, sowie 150 TeilnehmerInnen auch zu länderübergreifenden Themen begrüßen zu können. In Österreich wird walk-space.at verstärkt FußgängerInnen-Checks sowie Strategien für Aktivverkehre betreiben – sicher und speziell für Kinder / Jugendliche wie auch ältere Menschen.
Plenum
Den Einstieg in die Fachthematik übernahm Frau Vbgmin Sandra Schoch gemeinsam mit DIparc Christoph Kalb mit der Vorstellung aktueller und zukünftiger Projekte für FußgängerInnen in der Stadt Bregenz, die als „Stadt der kurzen Wege“ über gute Ausgangsbedingungen für das Gehen verfügt. Die Bedeutung des Fußverkehrs in ruralen Gebieten sprach Mag. Ing. Bernhard Maier vom „Stand Montafon - Gemeindeverband südl. Vorarlberg“ mit dem Projekt „Wege, die verbinden“ an. Weil „Sitzen das neue Rauchen ist“, aktivieren sieben Gemeinden im Montafon alte Wegeverbindungen, teils mit Wegerechten. Im Interview mit Florian Pichler, einem passionierten Fußgänger der 1500 km zu Fuß im Jahr zurücklegt, standen die Motivation des Gehens sowie die gesundheitlichen Vorteile im Vordergrund.
Die Zumutbarkeit von Schul- und Kindergartenwegen in der Schweiz bzw. den Rechtsanspruch auf einen qualitätsvollen Schulweg betonte Sandor Horvath (Vorstand Fussverkehr Schweiz).
Die Förderung des Fußverkehrs steht in direktem Zusammenhang mit den Gegebenheiten beim Parkraummanagement, erläuterte Prof. Jürgen Gerlach (Universität Wuppertal, D). Das Potential des Parkraummanagements als planerisches Steuerungsinstrument ist groß und sollte in Zukunft mehr genützt werden. Argumente wie Sicherheit für FußgängerInnen, Lebensqualität, qualitätsvolle Straßenräume auch aus Kinderperspektive sprechen für den Einsatz dieses Instruments um den Wert der öffentlichen Flächen zu steigern. Initiativen wie das „Better Block Project“ oder der „Parking Day“ (USA) bringen Akzeptanz für eine Umwandlung bestehender Straßenraumparkstände zu Flächen mit städtebaulicher Aufwertung.
Um eine Stadt für Menschen zu planen, ist es zunächst entscheidend, auf die Nutzungen und die Geschichte des Ortes zu achten, hob Arch.DIin Mayra Nobre (Gehl Architects, DK / D) besonders hervor. Gelingt es durch den Einsatz von Kunst, Licht, Fassadenelementen, interessanten Sitzgelegenheiten, etc. einen „Erlebnisfaktor“ in ein Quartier oder entlang eines Weges zu bringen, wird der Außenraum nicht nur attraktiver sondern auch sicherer. Lebendige Erdgeschoßzonen wirken dabei unmittelbar auf den Fußgängerverkehr. Mit welchen sieben Faktoren eine Stadt zu einem Lebensraum von morgen werden kann, präsentierte Frau Nobre mit anschaulichen Beispielen aus Schweden und Melbourne.
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Ebenfalls im Plenum präsentierte Dr. Peter Weiß (Amt der Stmk Landesregierung) Pilotprojekte und Erfahrungen aus der Steiermark zum Thema Shared Space und Begegnungszonen. An Hand von Beispielen und Kurzfilmsequenzen wurden die Herausforderungen bei der Umsetzung in politischer wie auch in rechtlicher und technischer Hinsicht beleuchtet. Damit konnte am Ende des ersten Konferenztages ein guter Ausblick auf die Session 2 „Begegnungszonen in Österreich und international“ gegeben werden.
Nach der „Speed-Dating“ - Session, bei der 15 Projektkurzvorstellungen präsentiert wurden, erhielten die TeilnehmerInnen durch Christoph Schuster (Stadt Wien) erste Einblick auf die inhaltlichen Schwerpunkte der „Walk21 Vienna, der international größten (englischsprachigen) Fußverkehrskonferenz, wo rund 1.000 ExpertInnen erwartet werden (20. bis 23. Oktober 2015 im Wiener Rathaus). Infomaterialien dazu lagen an beiden Tagen am Infotisch auf. Zusätzlich gab es Gelegenheit sich im Dialog während der „Speed-Dating“ - Session am Dienstag bei DI Thomas Keller und Christoph Schuster (Stadt Wien) zu informieren.
Workshop A) "Lifestyle, Bewegungsförderung & qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß"
„Was braucht es, um das Gehen im Alltag stärker ins Bewusstsein zu rücken und wie wird das Zufußgehen (wieder) eine bewusste, moderne Fortbewegungsart?“ waren die Hauptfragen in diesem Workshop. DI Martin Niegl vom Büro komobile brachte dazu das Projekt „AktivE Jugend“ ein. Aufbauend auf der Zusammenarbeit von VerkehrsplanerInnen, LandschaftsplanerInnen und SportwissenschafterInnen wurden verschiedene Methoden und Werkzeuge vorgestellt, um das Mobilitätsverhalten und die Bewegungsaktivitäten von Jugendlichen in urbanen (Straßen-) Freiräumen durch mobile digitale Medien zu untersuchen bzw. beeinflussen.
DI Karl Reiter (FGM) zeigte in seinem Impulsstatement auf, dass die aktive Mobilität (in Kombination mit elektrischen Verkehrssystemen) durchaus Potential hätte, der fossilen Fortbewegung Marktanteile abzunehmen. Die Initiierung von nachhaltigen Mobilitätsformen im Alltag hat auch das Projekt „AlltagsSPUREN“ zum Ziel, das DIin Teresa Schwaninger (B-NK) vorstellte.
Eine strukturelle Bewegungsförderung in Schweizer Gemeinden wird mit dem Pilotprojekt „Gemeinde bewegt“ verfolgt. Sabina Ruff vom Kanton St.Gallen (Amt für Gesundheitsvorsorge) sprach über erste Erkenntnisse und Projekterfolge in den zehn Gemeinden. Wichtig fanden die 35 WorkshopteilnehmerInnen, dass für eine erfolgreiche Durchführung und Umsetzung von Maßnahmen, Gemeindeverantwortliche aus verschiedenen Ämtern hinter dem Projekt stehen und auch bereit sind, strukturelle Maßnahmen in die Wege zu leiten.
Workshop B) "Lebensraum von morgen"
spezielle Gruppen & Demographie, Schulwege, Mobilität im Lebenszyklus
Dieser Workshop ging der Frage nach, wie der Lebensraum von morgen gestaltet sein sollte, damit Menschen vermehrt zu Fuß gehen (können) und mit welchen Strategien, Gestaltungen oder Infrastrukturmaßnahmen Einfluss genommen werden kann. Dazu präsentierte DI Gregor Stratil-Sauer (Stadt Wien, MA 18) das „Fachkonzept Mobilität Wien – miteinander mobil“. 6 Ziele und 9 Handlungsfelder zielen darauf ab, den aktiven Verkehr bzw. den Umweltverbund zu stärken. Ein vermehrter Ressourceneinsatz für diese Mobilitätsgruppen wird künftig entscheidend sein, um Strategien (Smart-City Rahmenstrategie, STEP 2025, Fachkonzepte, SUMP) umzusetzen, Umgestaltungsbeispiele (Ottakringer Straße, Mariahilfer Straße) zu realisieren, sowie Routen mit Qualitäten für FußgängerInnen (Flaniermeilen), andere aktive Mobilitätsformen (Radlangstrecken) wie auch (Sensibilisierungs-) Kampagnen und Bewusstseinsbildung (auch auf politischer Ebene) betreiben zu können.
Für die konkrete Planung von Verkehrsflächen sind unterschiedliche gesetzliche Grundlagen relevant. Welche Neuerungen die Richtlinie für den „Fußgängerverkehr“ (RVS 03.02.12) beinhaltet und welche Maßnahmen aus Sicht der Verkehrssicherheit von Bedeutung sind, erläuterte DI Klaus Robatsch (KfV). Für einen Lebensraum „gut zu Fuß von morgen“ sollte die Planung vor allem auf mobilitätseingeschränkte (sichteingeschränkte) Personen sowie auf Kinder und ältere Menschen Rücksicht nehmen.
Beispiele zu Verbesserungen für FußgängerInnen aus der Stadt Barcelona präsentierte Dr. Ole Thorson, (IFP - International Federation of Pedestrians, ESP, Katalonien). Bereits eine Mobilitätsstrategie von 1976 setzte bereits den Fußgänger an oberste Stelle, seitdem wurden Stadtautobahnen kontinuierlich rückgebaut, ein dichtes Busliniennetz angestrebt und niedrige Geschwindigkeiten im untergeordneten Straßennetz realisiert. Ausreichend Platz für Menschen, breite Gehsteige, Oberflächen, die auch für ältere Menschen gut begehbar sind, Fußgängerzonen ohne Bordsteine, gute Querungsmöglichkeiten, gute Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs sind Maßnahmen, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden und nach wie vor für einen Lebensraum von morgen bedeutend sind.
Workshop C) "Herausforderungen für das zu Fuß gehen im ländlichen Raum"
Zum Thema „Nahversorgung und Nahmobilität“ in Vorarlberg informierte DI Edgar Hagspiel vom Amt der Vorarlberger Landesregierung (Abt. Raumplanung und Baurecht). Er sprach vor allem den signifikanten Wandel im regionalen Versorgungsgrad seit 1970 in den 96 Vorarlberger Gemeinden an. Verkaufsflächen verlagern sich zunehmend aus kleinen Orten zu Ballungsräumen oder zur Peripherie – eine Tendenz, die vor allem jenen Personen, die auf das Zufußgehen angewiesen sind, Versorgungsschwierigkeiten bereitet.
Der Weg zur Nahversorgung aber auch zu anderen wichtigen Zielen für FußgängerInnen stand auch im Impulsbeitrag von Carsten Hagedorn (Hochschule Rapperswil, CH) im Vordergrund. Unter Mitwirkung der Bevölkerung erarbeitete die Gemeinde Gams ein Fuß- und Radverkehrskonzept in fünf Arbeitsschritten, welches zeigt, dass auch im ländlichen Raum strategische Konzepte für den Fußverkehr wichtig sind.
Wie die Herausforderungen für das zu Fuß gehen in Niederösterreich bewältigt werden, brachten im Workshop Mag.a Wibke Strahl-Naderer und Franz Gausterer (NÖ-Regional, Mobilitätsmanagement) ein. Anhand des Projekts „Mistelbach geht: in 5, 10, 15 Minuten durch die Stadt“, welches unter Mitwirkung der BewohnerInnen im Rahmen eines Arbeitskreises zur NÖ Stadterneuerung erarbeitet wurde, konnten BewohnerInnen wie BesucherInnen motiviert werden, kurze Distanzen in der Stadt bewusst zu Fuß zurückzulegen und auf das Auto zu verzichten, um somit einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.
Die Gemeinde Flawil im Kanton St.Gallen (CH) hat 2013 das Projekt „Schulwegsicherheit“ gestartet, um einerseits die Bevölkerung für das Zufußgehen zu sensibilisieren und andererseits bauliche Maßnahmen für einen sicheren Schulweg umzusetzen. Den Projektablauf und die umgesetzten Maßnahmen skizzierte René Bruderer von der Gemeinde Flawil (CH). Im Anschluss diskutierte Bernd Herzog-Schlagk (Fuss e.V., D) mit den 35 WorkshopteilnehmerInnen 21 Thesen zur Revitalisierung von kleinen Dörfern, welche anhand der Diskussionsergebnisse überarbeitet wurden und auf der Doku-CD nachgelesen werden können.
Alle Workshops und Sessions – Ergebnisse, Leitfragen und Impulsreferate sind neben allen „Speed-Dating“ - Projekten auf der Tagungsdokumentations-CD zu finden.
Das abwechslungsreiche Programm lud dieses Jahr wieder zur intensiven inhaltlichen Vernetzung beim „Speed-Dating" ein. Im Rahmen von ca. 30 Projektkurzvorstellungen an zwei Konferenztagen wurden u.a. Projekt-Erfahrungen aus Ried, Innsbruck-Anpruggen, Bregenz, Götzis, Hard, Dornbirn, Rankweil und Mittelberg sowie weitere Erfahrungen zu Begegnungszonen der Schweiz und Deutschland ausgetauscht.
Fußverkehrsstrategien und Projekte zur nachhaltigen Mobilität zu Fuß – darunter auch der „Masterplan Gehen in progress“ für Österreich stießen auf großes Interesse. Neben den Präsentationen der Projekte zu Personenmobilität, klimaaktiv mobil Projekte und Fördermöglichkeiten im Rahmen von Workshops und Sessions gab es auch die Gelegenheit zum Dialog beim "Speed-Dating" am ersten Konferenztag. Am klimaaktiv mobil Stand erhielten die 175 TeilnehmerInnen an beiden Tagen die Möglichkeit, sich direkt zu informieren bzw. Informationsbroschüren zu erhalten.
Außerdem konnten an beiden Konferenztagen techn. Aspekte und Innovationen für eine qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß in der Mobilitätskette u.a. durch Andreas Unterluggauer (ITS Vienna Region), DI Emanuel Selz (verkehrplus), Mag.a Elke Sumper (Factum), Bsc. Magdalena Maringer (TU Wien, Bauphysik) vorgestellt werden.
Die „Speed-Dating“ - Session am ersten Konferenztag war für Interessierte frei zugänglich und fand im öffentlichen Raum vor dem Veranstaltungsort bzw. im Foyer statt.
Vorstellung einer Vielzahl an Projekten parallel, zu den Schwerpunkten:
- Jugend / Generationen / Bewusstsein
- klimaaktiv Projekte & Fördermöglichkeiten
- ländlicher Raum / Begegnungszone
- Image & Good-Practice
Parallel dazu richtete Frau Lisa Pfanner und ihr aha-Team Bregenz einen Hindernisparcour für interessierte Jugendliche vor dem Veranstaltungsort ein und stand für Sicherheitstipps zur Verfügung.
Beim „Speed-Dating“ werden an mehreren Tischen unterschiedliche Projekte für ca. 10 Minuten in 6 Runden vorgestellt. Beim Signal zu Wechseln kann die Gruppe von InteressentInnen an einen anderen Tisch wechseln, um sich dort erneut auszutauschen. Dieses neue Format der Vernetzung gibt eine gute Möglichkeit, in kurzer Zeit mehreren InteressentInnen Projektinformationen zu liefern – eine willkommene Gelegenheit zum Austausch, den die TeilnehmerInnen am ersten Konferenztag im Freien vor dem Vorarlberg Museum genossen.
2. Konferenztag, Dienstag 19. Mai 2015
Der zweiten Konferenztag behandelte die Schwerpunkte: „Begegnungszonen in Österreich und international“, „Qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß in der Mobilitätskette“ und „Gehen und Verweilen, (wie) soll man das messen?“.
Im „Begegnungszonen-Rap“ wurden den interessierten in- und ausländischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Best-Practice Beispiele aus Vorarlberg vorgestellt. Einen kurzen Überblick gab es über folgende Projekte:
Rathausstraße Bregenz (DI Clemens Gössler)
Flanierzone Götzis (Bgm. Christian Loacker)
Begegnungszone Dornbirn, „Innenstadt West“ (DI Stefan Burtscher)
Begegnungszone Hard (DI Bernhard Kathrein)
Begegnungszone Rankweil Bahnhof (Bgm. Martin Summer)
Begegnungszone Mittelberg (Bgm. Andi Haid / DI Alexander Kuhn, Besch & Partner)
In der anschließenden „Speed-Dating Session“ gab es Gelegenheit, sich über diese, sowie weitere interessante Projekte, passend zu den Konferenzschwerpunkten zu informieren. Im Rahmen von "Walk-Shops" (Workshops in gehender Form) konnten einige dieser Projekte auch direkt vor Ort erkundet werden.
"Speed-Dating": Kurzvorstellung von good-practice Projekten & Austausch am 2. Konferenztag
Das abwechslungsreiche Programm lud dieses Jahr wieder zur intensiven inhaltlichen Vernetzung beim „Speed-Dating" ein. Im Rahmen von ca. 30 Projektkurzvorstellungen an zwei Konferenztagen wurden u.a. Projekt-Erfahrungen aus Ried, Innsbruck-Anpruggen, Bregenz, Götzis, Hard, Dornbirn, Rankweil und Mittelberg sowie weitere Erfahrungen zu Begegnungszonen der Schweiz und Deutschland ausgetauscht.
Vorstellung einer Vielzahl an Projekten parallel, zu den Schwerpunkten:
- Begegnungszonen in Österreich und international - eine fußgängerfreundliche Regulierung setzt sich durch
- Vorarlberger Begegnungszonenprojekte im Detail
- qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß in der Mobilitätskette - techn. Aspekte und Innovationen
Round Table
Beim „Round Table“ standen primär länderübergreifende Aspekte im Mittelpunkt der Diskussion.
Zunächst informierte DI Martin Scheuermaier (Land Vorarlberg, Mobilitätsmanagement) darüber, dass das Land Vorarlberg die vielen erfolgreichen Maßnahmen zur sanften Mobilität, die in Vorarlberg seit Jahren initiiert werden, durch eine eigene Koordinationsstelle im Rahmen der Initiative Vorarlberg MOBIL bündelt.
Um Initiativen für eine aktive Mobilität zu forcieren, betonte Thomas Hardegger (Präsident Fussverkehr Schweiz) die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land, sprach aber auch die rechtlichen Gegebenheiten an. In der Schweiz ist der Fußverkehr im Verfassungsrang festgeschrieben, was eine wichtige Grundlage für die Fußwegenetzplanung in den Kommunen bildet.
Für die Förderung des Fußverkehrs ist darüber hinaus auf der Bewusstseinsebene als auch auf Infrastrukturebene von Bedeutung, ergänzte DI Dieter Schwab (Obmann Walk-space.at). Zudem verwies Dieter Schwab in Abwesenheit von DI Walter Wasner auf das umfangreiche Programm „Mobilität für Alle“ (bmvit). Abschließend konnte darauf hingewiesen werden, dass Walk-space.at derzeit eine Sammlung der Good-Practice von Begegnungszonen in Österreich durchführt (begegnungszonen(at)walk-space.at).
Als Beispiel zur Image- und Bewusstseinsarbeit in der Schweiz brachte in diesem Zusammenhang Thomas Schweizer (Geschäftsleiter Fussverkehr Schweiz) den „Flaneur d’Or“ (Preisauszeichnung guter Fußverkehrsprojekte) ein. Die mittlerweile 40 Jahre langen Bemühungen von Fussverkehr Schweiz reichen von Informationsveranstaltungen über kantonale Workshops bis hin zu Forschungsarbeiten im Bereich des Fußverkehrs.
In Deutschland ist der Fußverkehr derzeit unterschiedlich „aufgestellt“. Univ.-Prof. Dr. Ing. Jürgen Gerlach (Uni Wuppertal, D) berichtet, dass Bundesländer wie Berlin und Baden-Württemberg sehr bemüht sind, das Zufußgehen bzw. die aktive Mobilität zu fördern. Themen wie Barrierefreiheit und Mobilität sind in Deutschland zurzeit sehr aktuell, Baden-Württemberg unterstützt derzeit 10 Kommunen für einen FußgängerInnen-Check – eine gute Chance auch den Fußverkehr zu promoten.
Parallel-Session 1: "Qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß in der Mobilitätskette - techn. Aspekte und Innovationen"
Inwiefern das Zufußgehen durch den Einsatz neuer Medien / Technologien (wieder) eine bewusste, moderne Fortbewegungsart werden kann und welche Qualitäten für das Zufußgehen in der Mobilitätskette wichtig sind, waren die zentralen Fragen in dieser Session.
Dazu stellte Dipl.Geograf Dominik Bucheli (Fussverkehr Schweiz) eine Methode zur Analyse der Fußverkehrsinfrastruktur mit Hilfe von Open-Source-Technologien vor. Eine App unterstützt bei der Bestandsaufnahme oder Schwachstellenanalyse dadurch, Punkte via GPS-Koordinaten zu verorten und Anmerkungen festhalten zu können. Fussverkehr Schweiz benutzt eine Kombination spezifischer Open-Source-Tools für das Sammeln, Analysieren und Visualisieren von Daten zur Verbesserung des Fußverkehrsnetzes einer Kommune oder Stadt.
Im Projekt „GoGreen“ wird der Einfluss von Begrünung städtischer Räume auf eine aktive Mobilität analysiert. Diplom-Psychologin Juliane Haupt (Factum) erläuterte dazu anschaulich die Projektvorhaben, Hintergründe, Methoden und Ziele. Eine rege Diskussion fand im Anschluss mit den TeilnehmerInnen statt, wie eine tatsächliche Umsetzung von Ideen bzw. Maßnahmen zur aktiven Mobilität gefördert werden kann und welchen Beitrag die öffentlichen Hand dazu leisten muss / kann.
Ein wesentliches Qualitätskriterium, ob in der Mobilitätskette der Weg (oder ein Teil davon) zu Fuß zurückgelegt wird, stellt die Gepäckbeförderung dar. DI Dr. Bernhard Rüger (netwiss) erläuterte in seinem Impulsbeitrag die Möglichkeiten zur Unterstützung von Gepäcklogistiksystem zur nachhaltigen, aktiven und gleichberechtigten Mobilität. Im Rahmen des Projekts „GepäckLoS“ wird ein Anforderungskatalog an zukünftige Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Gepäcklogistik erstellt. Interessante Folgeprojekte wie „smartBOX“ und „store&go“ konnten ebenfalls im Rahmen dieser Diskussion angesprochen werden.
Weitere interessante Projekte zur Personenmobilität gut zu Fuß wurden darüber hinaus in der "Speed-Dating" Session vorgestellt.
Parallel-Session 2: "Begegnungszonen in Österreich und international"
Eine fußgängerfreundliche Regulierung setzt sich durch | Erfahrungen und Best-Practice | Umsetzung
Die Bedeutung des Prozesses im Umgestaltungszeitpunkt erläuterte Fritz Kobi (bürokobi, CH) und betonte die Berücksichtigung niedriger KfZ-Geschwindigkeiten. Planungsprozesse sind eng mit Risiken und Chancen verbunden, aber gut durchdachte Planungsprozesse, die alle Parteien, Personen und Verwaltungsstellen sowie die Politik einbinden, erhöhen die Chancen. Diese Synergie macht seiner Erfahrungen nach den Planungsprozess zum Erfolgsfaktor.
Hinsichtlich Gestaltungsdetails betont Thomas Schweizer (Geschäftsleiter Fussverkehr Schweiz), auch Räume (nicht nur Flächen) mitzugestalten, sowie ausreichend Platz zum Verweilen zu schaffen und Randbereiche freizuhalten. Planungsbeispiele aus den Städten Biel, Sissach, Horgen und St. Gallen zeigen gestalterisch interessante Begegnungszonen in der Schweiz. Fussverkehr Schweiz dokumentiert Begegnungszonen auf einer separaten Webseite: www.begegnungszonen.ch.
Ing. Johann Zengerle (Amt der Vorarlberger Landesregierung) brachte im Rahmen seines Impulsbeitrags die Erfahrungen bei der Realisierung der Begegnungszone in der Marktgemeinde Wolfurt ein. Durch die reduzierte Geschwindigkeit ist nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern auch der Verkehrslärm deutlich zurückgegangen. Die Aufenthaltsqualität im Ortsteilzentrum Strohdorf hat sich dadurch, und durch die neue, attraktive Gestaltung deutlich verbessert. Das Queren der Straße für FußgängerInnen und RadfahrerInnen, aber auch das Einmünden von Autos in die Landesstraße ist deutlich einfacher geworden. Dieses Projekt konnte zudem im Rahmen der Walkshops am Konferenznachmittag von den KonferenzteilnehmerInnen vor Ort besichtigt werden.
Arch.DI Mag. Thomas Pilz (aaps architekten) und DI Gerald Muhr (Stadtbaudirektor Ried) stellten die neue Begegnungszone in Ried vor, deren Fertigstellung im Herbst 2015 geplant ist. Ziel der Umgestaltung ist die fußläufige Zusammenführung der Innenstadt mit dem Einkaufszentrum, und großräumig die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Mittels neuer Pflasterung, Schnittstellen, Beleuchtungs- und Möblierungselementen sollen – bei hoher Stellplatzreduktion an der Oberfläche - platzartige Qualitäten geschaffen werden und damit die Potentiale im öffentlichen Raum der Stadt Ried genützt werden.
Eine Sammlung der Good-practice Beispiele von Begegnungszonen wird für Österreich seitens Walk-space.at im Auftrag des bmvit (Verkehrssicherheitsfonds) in Zusammenarbeit mit dem Städtebund, FSV sowie allen Bundesländern derzeit vorbereitet. Alle ProjektbetreiberInnen von guten Beispielen sind herzlich eingeladen, Details zu realisierten und verordneten Projekten (Kurztext sowie 3 – 10 Fotos) an begegnungszonen(at)walk-space.at zu übermitteln.
Parallel-Session 3: "Gehen und Verweilen, (wie) soll man das messen?"
Die Notwendigkeit von Fußverkehrszählungen und deren technische Durchführbarkeit waren Diskussionsstoff in dieser Session. „Fußverkehr muss sichtbar gemacht werden“ um politische Entscheidungsprozess zugunsten der Fußverkehrsförderung unterstützen zu können, hob Daniel Sauter (CH) in seinem Impulsbeitrag hervor. Obwohl 2/3 aller Wege kürzer als 5 Kilometer sind, fließt dennoch das meiste Geld in verkehrspolitische Maßnahmen des Fernverkehrs (Autobahnen, Bahn,…).
Automatische Messungen verursachen geringe Kosten und sollten auch im Fußverkehr die Norm werden, ergänzte Dipl.Geograf Pascal Regli vom Fussverkehr Schweiz. Bei manchen Hauptrouten des Fußverkehrs sind bereits Kapazitätsgrenzen erreicht. Konkrete Messungen und statistische Analysen könnten zu einer Flächenumverteilung zugunsten der Zufußgehenden dienen.
Besonders im Stadtraum ist es zunehmend von Bedeutung, den Modal Split genauer zu differenzieren legte DI Gregor Stratil-Sauer (Stadt Wien, MA 18) in seinem Sessionbeitrag dar. Für eine effiziente Stadtplanung wäre es wichtig zu wissen, in welchen Räumen häufig zu Fuß gegangen wird. Meßsysteme wären nicht nur für Infrastrukturplanungen hilfreich, sondern auch um Bewusstsein zu schaffen.
Um jedoch sinnvolle Messungen durchführen zu können, muss es ein Erhebungskonzept geben, legte Robert Dorbritz von der Stadt Zürich (Tiefbauamt, CH) fest. Neue Technologien ermöglichen neue Chancen (Videozählung, Tracking via GPS,...) benötigen aber auch die Auseinandersetzung mit dem Datenschutz. Zudem sind technische Herausforderungen mit unterschiedlichen Gegebenheiten, Wetterlagen und Vandalismus zu bewältigen.
Insgesamt hat sich in Bregenz gezeigt, dass im Fußverkehr noch sehr wenig gezählt und erhoben wird, dass das Interesse daran aber stark zunimmt. Eine Fußverkehrsstrategie stellt häufig eine gute Grundlage für Fußverkehrsmessungen dar. In Zukunft wird es daher wichtig sein, bereits existierende Datenquellen zu finden, diese zu vernetzen und auch kritisch zu kommentieren. Da Zählgeräte, Handerhebungen wie auch Befragungen zum Mobilitätsverhalten auch Unzulänglichkeiten und allfällige Ungenauigkeiten mit sich bringen, gilt es methodische und inhaltliche Verbesserungen anzustreben. Die Sammlung von Daten und guten Beispielen kann nicht nur Bewusstsein schaffen sondern auch einen Beitrag zur Förderung des Fußverkehrs leisten.
Alle Workshops und Sessions – Ergebnisse, Leitfragen und Impulsreferate sind kompakt auf der Tagungsdoku-CD zu finden.
Die DOKU-CD zur Fachkonferenz:
mit allen Beiträgen sowie "Speed-Dating" - Projektvorstellungen, inkl. Flipchartprotokolle aller Workshops und Sessions, zusätzlichen Informationsmaterialien, Filmsequenzen und allen Präsentationen kann bestellt werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Inhalt und Infos: Infoflyer zur Doku-CD (pdf)
In direkter Nachbarschaft zum Konferenzort, dem vorarlberg museum, präsentierte der Abteilungsleiter der Gruppe Planung und Bau der Stadt Bregenz, Dr. Bernhard Fink, den rund 35 InteressentInnen aktuelle Projekte der Stadt Bregenz.
Neben dem Kornmarkt, welcher 2013 neugestaltet wurde und nun als belebter Aufenthaltsort fungiert, wurde der neue, nun der Bevölkerung zugängliche, Bregenzer Hafen und die sogenannte Pipeline am Bodenseeufer begangen. Dabei erklärt Dr. Fink ausführlich die technischen Besonderheiten und Schwierigkeiten der Projekte. So wurde das alte Hafenbecken mit den Aushubmaterialien des Bodensees aufgefüllt, um einen neuen Platz und Anlegesteg zu schaffen.
Des Weiteren wurde durch Renaturierung der gemischte Fuß- und Radweg am Bodenseeufer entschärft und ein Stadtstrand geschaffen. Am Fußweg ist der Asphalt in regelmäßigen Abschnitten von gepflasterten Teilen durchbrochen, um so den Fußweg für die FußgängerInnen frei zu halten und die InlineskaterInnen und RadfahrerInnen auf den Radweg zu verweisen.
Dauer: ca. 1,5 Stunden; zu Fuß
Durch diesen Walk-Shop führte: Dr. Bernhard Fink, Abteilungsleitung Planung und Bau, Stadt Bregenz
In Wolfurt präsentierte DI Martin Reis (Energieinstitut Vorarlberg) gemeinsam mit DI Alexander Kuhn (besch und partner) den rund 30 TeilnehmerInnen die dortige neue Begegnungszone, die sich als einzige auf einer Landesstraße in Vorarlberg befindet und die einzige österreichweit ist, die einen DTV >10.000 aufweist (DTV: 12.000). Die Begegnungszone ist flächig mit Beton und Asphalt gestaltet, die Fahrstreifenbreite beträgt 3,25m und der Mittelstreifen besteht aus Granitplatten. Ein Blindenleitsystem wurde in Absprache mit dem lokalen Blindenverband bei der Gestaltung integriert.
Derzeit wird das Projekt evaluiert, wobei bereits jetzt Trends festgestellt werden konnten. So ist eine Reduktion des motorisierten Verkehrs zu beobachten, was eine Verlagerung auf die nahe gelegene Autobahn vermuten lässt. Die Nutzung der Begegnungszone schwankt sehr stark, diese ist v.a. zu Schulzeiten stark ausgelastet, wobei sonst eine nur geringe Fußgängerfrequenz zu beobachten ist, die sich durch die bauliche Entwicklung entlang der Straße in den kommenden Jahren allerdings erhöhen soll. Von der bisherigen Erfahrung berichteten die Präsentatoren, dass Kinder bei Schutzwegen unkonzentrierter die Straße queren als dies bei der Begegnungszone der Fall sei. Wie bei vielen Begegnungszonenprojekten widerspricht hierbei die subjektiv empfundene Unsicherheit der objektiven.
Dauer: ca. 1,5 Stunden; mit dem Bus
Durch diesen Walk-Shop führte: DI Martin Reis, Energieinstitut Vorarlberg / DI Alexander Kuhn, besch und partner
Zur Umgestaltung und den Erfahrungen im Laufe des Prozesses zur Begegnungszone Hard sprachen DI Bernhard Kathrein (Gemeinde Hard) und DI Anton Gächter (besch und partner). Ihren interessanten Ausführungen folgten rund 15 TeilnehmerInnen.
Mit einer Fülle an Maßnahmen konnte die Aufenthaltsqualität und vor allem die Sicherheit im Herzen des Ortszentrums verbessert werden. Zur Begegnungszone ausgewiesen wurde der Abschnitt der Landstraße zwischen der Kreuzung mit der Bahnhofstraße und der Dorfbrücke. Eine Erweiterung der Zone wird in den nächsten Jahren angedacht. Ausgangslage war eine notwendige Sanierung des Bereichs um die Brückenwaage. Im Zuge dessen wurden Verbesserungen zur Aufenthaltsqualität im Zentrum und eine Reduktion des Durchzugs-und Schleichwegverkehrs angestrebt.
Durch die Umsetzung der Begegnungszone konnte nicht nur ein Rückgang der Zahl an Fahrzeugen verzeichnet werden sondern auch die Sicherheit im Ortszentrum verbessert werden. DI Kathrein bekräftigte in seinen Ausführungen, wie wertvoll die Einbeziehung der Bevölkerung und wichtiger Gruppen (Schule, Seniorenverbände, Behindertenverbände, Kaufmannschaft, etc.) in derartigen Planungsprozessen ist. Eine laufende Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung zum Thema sind zudem Erfolgsrezepte für die Realisierung einer Begegnungszone.
Dauer: ca. 1,5 Stunden; mit dem Bus
Durch diesen Walk-Shop führte: DI Bernhard Kathrein, Gemeinde Hard / DI Anton Gächter, besch und partner
Bewährte Praxisbeispiele zum Fußverkehr präsentierte Daniel Rüttimann, vom Fussverkehr St. Gallen den rund 25 TeilnehmerInnen während des Walk-Shops in die Schweiz. Zunächst führte die gemeinsame Bahnfahrt nach Rorschach, wo ein Fußgängerlift vom Bahnhof, die 30 Meter höher gelegene Siedlung am Berg erschließt. Während Daniel Rüttimann über einige technische Details zur Ausführung informiert, konnten die TeilnehmerInnen den Panoramaausblick über die Gegend genießen. Anschließend folgte eine Kurzbesichtigung des Areals Würth. Auf diesem alten Industriegelände entstand ein Neubau mit viel öffentlichem Raum, attraktiven Fußwegen sowie ein Seezugang.
Der Walk-Shop führte in weiterer Folge nach Widnau, wo die TeilnehmerInnen eingeladen wurden die neugestaltete Bahnhofstraße zu besichtigen. Diese konnte nach „Shared Space“ – Gesichtspunkten realisiert werden.
Dauer: ca. 1,5 - 2 Stunden; mit dem Zug
Durch diesen Walk-Shop führte: Daniel Rüttimann, Fussverkehr St. Gallen (Organisator: Bahntransfer und Führung)
Bewegte Eindrücke
Zielgruppen
MultiplikatorInnen und ExpertInnen in den Bereichen:
- Kommunale MultiplikatorInnen und EntscheidungsträgerInnen
- Politik & Verwaltung / Planung / Verkehrs-, Raum- und Stadtplanung / Gesundheit & Prävention
- Mobilitäts- u. Gesundheitsbereich / Landes- / Bundesebene / internationale InteressentInnen
- Städte und Gemeinden in Österreich, der Schweiz (Kantone) und Deutschland
- Dienststellen der Bundesländer / Kantone
- Technologie & Innovation
- Forschungsinstitutionen / Fachöffentlichkeit
- Mobilitätszentralen, klima:aktiv, andere intermediäre Einrichtungen
- AkteurInnen im Bildungswesen
- Privatwirtschaft und NGOs
- VertreterInnen von Fachverbänden und interessierte Öffentlichkeit
FußgängerInnen sind zahlenmäßig die Stärksten im Verkehr, denn alle Menschen sind (auch) FußgängerInnen. Ein Drittel aller Alltagswege werden zu Fuß zurückgelegt, zudem beginnt und endet jeder Weg mit einer Fußwegstrecke. Das Zufußgehen als Teil einer modernen Mobilitätskultur wird in der Gesellschaft und Politik zwar zunehmend anerkannt, doch spielt der Fußverkehr in der alltäglichen Praxis nach wie vor eine untergeordnete Rolle.
Die Fachkonferenz für FußgängerInnen am Bodensee hat zum Ziel die Potenziale des Fußverkehrs aufzuzeigen, geeignete Strategien, Ansatzpunkte, Strukturen und Maßnahmen für eine Fußverkehrsförderung bekannt zu machen und die positiven Effekte auf Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität darzustellen.
Ein breiter Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten und Interessierten aus Österreich, der Schweiz und Deutschland bringt neue Ideen und Impulse für die Umsetzung.
- Austausch, Wissensvermittlung und Vernetzung zum Thema Fußverkehr nachhaltig und aktiv, Personenmobilität
- Bewusstseinsbildung in der (Fach-)Öffentlichkeit, in der Zielgruppe
- Vernetzung der AkteurInnen in Österreich und im Bodenseeraum
- Vorgangsweisen, Strategien, Kampagnen - "aber sicher"
- Austausch Good-Practice, bewährte Praxisbeispiele
- Begegnungszonen: Österreich / international
Die Fachkonferenz wird unter dem Zeichen der Umwelt und Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Der Veranstaltungsort ist zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar und liegt in Bahnhofsnähe – es wird eine umweltfreundliche Anreise empfohlen.
In Bezug auf Ankündigung und Ausrichtung der Veranstaltung wird auf Schonung der Ressourcen geachtet. Der Programmflyer steht auf Recyclingpapier zur Verfügung.
Bitte berücksichtigen auch Sie die Grundsätze - Dankeschön.
organisatorische Leitung:
DI Martina Strasser | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
inhaltliche Leitung:
DI Dieter Schwab
mit Dank an die KooperationspartnerInnen
und an die regionalen KooperationspartnerInnen
Fussverkehr St. Gallen, Kanton St. Gallen
Herzlichen Dank an die Tagungsmappen-Sponsoren: