ein Beitrag von Christian Zeilinger
Gerade am Wochenende strömen viele Menschen in die Innenstadt von Leipzig. Das Zentrum der 500.000 Einwohner zählenden Sachsenmetropole lockt Leute aus Stadt und dem Umland an. Kaum denkbar, dass hier Autos durch die Straßen der Stadtmitte fahren, wie dies früher möglich war. Seit 1993 verfolgt Leipzig das Konzept „Autoarme Innenstadt“, das 2008 nochmals bestätigt wurde und bis heute weitergeführt wird. Zu einer gänzlich autofreien Innenstadt hat man sich politisch aber bisher nicht durchringen können.
Von Leipzigs Hauptbahnhof (dem größten Kopfbahnhof Europas) kommend erreicht man durch Überqueren des Willy-Brandt-Platz sofort die Innenstadt. Fast alle Bereiche der Stadt sind fußläufig gut, in kurzer Entfernung, zu erreichen. Zum Völkerschlachtdenkmal kann man aber für ein paar Stationen die Straßenbahn benutzen, denn dieses liegt nicht im Zentrum und einige Kilometer vom Bahnhof entfernt.
Zurück zur Innenstadt: Hier regieren in den großen Einkaufsstraßen die FußgängerInnen und gerade an Samstagen sind die Fußgängerzonen sehr gut gefüllt. Südlich der Innenstadt verläuft die Karl-Liebknecht-Straße, die sich derzeit im Umbau befindet. Wegen diverser infrastruktureller Erneuerungen soll „Karli“, so die Abkürzung für die Karl-Liebknecht-Straße, künftig in neuem Licht erstrahlen. Durch den Umbau möchte die Stadt ungeordnetes Parken und zum Teil Gehwegparken verhindern, Radwege schaffen und den Zustand der sanierungsbedürftigen Gehwege verbessern. Für den Fußverkehr soll der öffentliche Raum besser gestaltet werden, wobei auch die Breite der Gehwege eine Rolle spielt: Minimumbreit 2,5m und max. 7,7m an der breitesten Stelle. Beim Durchspazieren denkt man sich bei den zahlreichen Geschäften und der Straßenbahn würde sich „Karli“ doch wunderbar als (temporäre) Fußgängerzone eignen.
Gerade in Leipzig passiert stadt- und verkehrsplanerisch einiges, was man als FußgängerIn sofort sehen kann. Aber nicht nur deswegen ist Leipzig eine Reise wert.