Handbuch zur „Fußnetzplanung“ (Fussverkehr Schweiz / ASTRA)

ein Beitrag im Rahmen des Walk-space.at Newsletters 3 - 2015 (für Mitglieder)

Es gibt bisher wenig (Grundlagen-)Literatur zum Thema. Umso erfreulicher ist es, dass diese neu erschienene Publikation eine von vielen Lücken schließt. Auf rund 90 Seiten werden kompakt wichtige Informationen in grafisch ansprechender Weise zu den Themen Kriterien für gute Fußwege, Netzplanung, Elemente des Fußwegenetzes, Sicherung des Fußwegenetzes, Hinweise zu Projektierung, Unterhalt und Orientierung wiedergegeben. Damit wird ein grober Überblick über das Thema skizziert und eine verständliche Einführung gegeben. Doch auch für lang erfahrene PraktikerInnen stellt das Handbuch ein gutes Nachschlagewerk mit Richtwerten, Kriterien, Methoden und grundsätzlichen Planungsüberlegungen zum Fußverkehr dar.

Die Publikation zur Querschnittsmaterie Fußverkehrsplanung richtet sich an unterschiedliche Akteurinnen und Akteure im Bereich der Planung, an Behörden, Verwaltung, Politik, ArchitektInnen und viele mehr. Das Handbuch zur Fußwegenetzplanung ist im Juni veröffentlicht worden und kann auf der Homepage von Fussverkehr Schweiz heruntergeladen werden.

Handbuch „Fusswegnetzplanung“ (Fussverkehr Schweiz / ASTRA)

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FußgängerInnencheck für Städte und Gemeinden

 

Allgemeines:

Das erste Kapitel widmet sich einer allgemeinen Einführung und erklärt, an wen sich das Handbuch richtet, welchen Zweck es verfolgt. Dabei werden die Bedeutung des Fußverkehrs und dessen Charakteristika (Benutzergruppen, Verkehrszweck) dargelegt. Auch ein Einblick in die rechtlichen Grundlagen und Normen sowie Instrumente (Konzepte) in der Schweiz wird hier kurz auf einer Seite gegeben.

Kriterien für gute Fußwege:

Wie schafft man attraktive Wegverbindungen und welche Gestaltungsanforderungen müssen für den Fußverkehr erfüllt werden. Damit beschäftigt sich das zweite Kapitel und nennt Richtwerte und Empfehlungen zu Wegebreiten, Belag, Wegeführungen, Umfeldgestaltung und Längsgefälle. Weiters wird auf Verkehrssicherheitsaspekte und Sicherheit für FußgängerInnen allgemein (objektive und subjektive Sicherheit) eingegangen, denn gerade Sicherheit ist das bedeutendste Entscheidungskriterium bei der Verkehrsmittelwahl. Außerdem sollte das Fußwegenetz zusammenhängend und dicht sein (im Handbuch wird von einer max. Maschenweite des Wegenetzes von 100m gesprochen). Wege sollten möglichst direkt Ziele miteinander verbinden, ohne dabei große Umwege in Kauf nehmen bzw. Barrieren überwinden zu müssen. Deswegen ist die barrierefreie Errichtung von Wegen unerlässlich, schließlich dienen diese nicht nur Menschen mit Behinderung im engeren Sinn, sondern auch älteren Menschen, Personen mit Kindern, mit Gepäck oder mit temporären Einschränkungen. Darüber hinaus bedarf es einer leicht verständlichen Orientierung, sei diese gestalterisch-baulich umgesetzt wie auch in Form von Hinweisschildern.

Netzplanung:

In diesem Kapitel werden Instrumente in der Schweizer Planung und deren rechtliche Einbettung beschrieben, aus welchen planerischen Dokumenten die Fußwegenetzplanung (Analyseplan, Netzplan, Maßnahmenliste) besteht, wobei hier deutlich wird, wie detailliert das Schweizer Recht auf den Bereich der Fußverkehrsplanung eingeht (Fuß- und Wanderweggesetz). Eine Betrachtung des Fußverkehrs als Teil des Gesamtverkehrs ist nach den Autoren planerisch wichtig, um so (Nutzungs-)Konflikte zu verhindern. Dies verlangt eine entsprechende Kommunikation unter den handelnden AkteurInnen auf den unterschiedlichen Ebenen, um so Maßnahmenlisten zu erstellen, die Schwachstellen beseitigen und auch Lücken im Netz geschlossen werden können.

Elemente des Fußwegnetzes:

Die Gestaltung des öffentlichen Raumes (linear, flächig) ist zentral, um attraktive Wege zu schaffen. Deswegen zeigt dieses Kapitel wie Fußgängerbereiche gestaltet sein können, um ihre Funktionen Aufenthalt-Queren-Teilen ansprechend erfüllen zu können. Die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln ist dabei ein wesentlicher Punkt, um das Zufußgehen schmackhaft zu machen.

Sicherung des Fußwegnetzes:

Bei diesem Teil des Handbuches geht es um Planungs- und Sicherungsinstrumente, planerische Festlegungen, Partizipation bei der Erstellung und die regelmäßige Überarbeitung und Aktualisierung der Pläne für die Fußwegnetzplanungen.

Hinweise zu Projektierung, Unterhalt und Orientierung:

Empfehlungen zu Projektierung, Unterhalt und Orientierung werden in diesem Kapitel gegeben, wobei in Neubau- und Sanierungsmaßnahmen unterschieden wird. Der weitere Fokus des Kapitels liegt auf den betrieblichen und baulichen Unterhalt sowie auf Finanzierungsmaßnahmen. Hinsichtlich Orientierung wird auf bauliche und gestalterische Orientierungshilfen, Wegweisungen in Form von Informationstafeln und Hinweisschildern sowie auf Stadtpläne für den Fußverkehr hingewiesen.

Anhang:

Im Anhang finden sich (Planungs-)Werte, Richtlinien, (Fach-)Begriffe, Empfehlungen zur Fußwegenetzplanung mit GIS sowie weiterführende Literatur und Quellen, ein Kapitel, das auch für erfahrene Fachpersonen zum Nachschlagen und als Erinnerungshilfe geeignet ist.

Auch wenn das Handbuch „Fusswegnetzplanung“ seinen Fokus auf die Schweiz legt, sind viele Überlegungen, Konzepte, Richtwerte, Planungsanleitungen auch auf österreichische Gemeinden anwendbar, sind doch die Grundgedanken und Handlungsempfehlungen für den Planungsprozess relativ ortsunabhängig, lediglich bei rechtlichen Aspekten muss hier auf die jeweiligen juristischen Unterschiede geachtet werden. Deshalb empfiehlt sich dieses Handbuch genauso für österreichische PrakterInnen in der Fußverkehrsplanung als einfach verständliches Nachschlagewerk, das Grundprinzipien einer erfolgreichen Planung darlegt und hierbei unterstützend in entsprechenden Planungsprozessen mitwirken kann.

Bei Interesse an einem FußgängerInnen-Check oder an einer FußgängerInnen-Netzanalyse - Kontakt: office(at)walk-space.at

Ein Beitrag von
Christian Zeilinger, walk-space.at

 


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33. StVO Novelle beschlossen

Verkehrszeichen: durchlässige Sackgasse

Um die aktive Mobilität zu verbessern, wurde eine Vielzahl von Forderungen für eine StVO-Novelle eingebracht.

Unsere Forderungen für eine fußgängerfreundliche StVO:

  • "durchlässige Sackgasse"
  • "Schulstraße"
  • Adaptierungen zum Verhalten der Fußgänger
  • Absoluter Vorrang für Gehende gegenüber gehsteigquerenden Fahrzeugen & Verhalten auf Gehsteigen

Wir freuen uns sehr, dass eine Vielzahl der Walk-space.at Vorschläge übernommen worden sind (Schulstraße, Sackgasse mit Durchgehmöglichkeit,...)

  

Bis 1. Juli gab es die Möglichkeit Stellung zu beziehen:
» Gesetzesvorschlag

 

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Begegnungszonen Studie:

12 Standorte in Österreich im Vergleich

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Im Rahmen der Studie wurden 12 Begegnungszonen in Österreich - u.a. nach fußgängerfreundlichen Aspekten - evaluiert. 

Diese wurde bei der XII. Österr. Fachkonferenz für FußgängerInnen 2018 vorgestellt.

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