Walk21 Ireland 2022 in Dublin
Nach längerer Absenz fand wieder einmal eine Walk21 Konferenz in Europa statt - mit dem Schwerpunkt: The Decade to Change.
Ein vielfältiges Fachprogramm wurde geboten - und es ging stark um Umsetzungsfragen. Besonders interessant waren die Irischen Vorgaben: budgetär ist eine Million Euro vorgesehen / Tag für den Fußverkehr in Irland. Also gut 360 Millionen Euro pro Jahr. Insofern stand natürlich das Irische Netzwerk der lokalen Akteur:innen im Vordergrund: https://pedestriancork.wordpress.com/the-irish-pedestrian-network/
Nationale Strategien waren Teil der intensiven Diskussionen - so konnte der Österreichische Masterplan Gehen mit all seinen Tools und Zielsetzungen sowie den ersten Umsetzungserfolgen seitens DI R. Thaler, BMK vorgestellt werden. Auch der von DI D. Schwab, Walk-space.at moderierte Round Table mit der Diskussion zum Thema: Public Space and walkable areas: walking strategies in Austria - siehe dazu Link zur Präsentation - war eine sehr spannender Austausch zum Thema.
Bei der Besichtigung einiger fußgängerfreundlichen Aktionen und Umgestaltungen in Dublin (siehe Fotogalerie) - zeigte sich v.a. eines - es braucht zwei, drei Verkehrsfilter in Pollerform und schon sprießt das Streetlife neu!
Zusammenfassung der Veranstalter: männliche Pendler sind nicht eine gute Zielgruppe - Frauen inkludieren (Planung, Design, Prozess) ist angesagt. Gehen ist sozial inklusiv. Die Jugend will v.a. Qualitäten (breiter, besser, mehr zu Fuß, Abkürzungen, geringere Geschwindigkeiten, sichere Orte. Fußgänger:innen sollten Priorität 1 haben - auch bei Straßenverkehrssicherheit, Zugänglichkeit, Pflege und Wartung.
Gesetze - wie in Österreich die neue StVO, die Steuergesetzgebung und das Bevorzugen des Fußverkehrs - sind zentral. Dies sollte auch durch Gesetze und Regeln langfristig abgesichert werden! Dialog mit Bürger:innen ist zentral, damit auch Barrieren bzw. unterschiedliche Situationen in verschiedenen Regionen und sozialen Gruppen erkannt werden können.
Abschließend ein persönlicher Kommentar: das vorgesehen Budget für den Fußverkehr in Irland ist sehr beeindruckend - wenn man jedoch jeden Abend sieht, wie Obdachlose überall - ob in Dublin oder sonst wo in Irland - ihre provisorischen Schlafstätten eröffnen und alle Hauseingänge und Durchgänge okkupiert werden, dann ist klar - diese Gesellschaft hat auch noch andere Aufgaben zu bewältigen, damit das streetlife emotional safe wird...
Einige Impressionen:
Ein Beitrag von DI Dieter Schwab, Obmann Walk-space.at
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