Besonders in der kälteren Jahreszeit erscheinen anlassbedingt Pressemeldungen, wie sich Fußgängerinnen und Fußgänger vor Unfällen im Straßenverkehr schützen sollten. Dabei wird darauf hingewiesen, dass es doch das Beste sei, helle, auffällige Kleidung zu tragen, im Optimalfall sogar mit reflektierendem Material und aus Sicherheitsgründen auf den eigenen Vorrang zu verzichten.
Diese etwas einseitige Betrachtungsweise des Themas, zumal auch nicht jeder in leuchtender Kleidung oder mit Warnweste herumlaufen möchte, gehört um weitere Aspekte erweitert: Das Grundproblem stellen oftmals die zu hohen Geschwindigkeiten, Alkoholeinfluss und ein Verhalten, das nicht der Situation angepasst ist, dar.
Anstatt verstärkt die schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen in die Pflicht zu nehmen, sollte vielmehr umfassend gedacht werden, denn Räume, die ein sicheres Zufußgehen mit Komfort ermöglichen sind in diesem Zusammenhang ebenso Thema.
Wichtig sind u.a.:
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Querungsmöglichkeiten, die von allen Menschen unterschiedlichsten Alters benützt werden können („design for all“)
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Ampelphasen, die es erlauben auch mit Mobilitätseinschränkung während der Grünphase zu queren
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ausreichend Platz für aktive Mobilitätsformen
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Bewusstseinsarbeit bei ALLEN VerkehrsteilnehmerInnen für gegenseitigen Respekt und Rücksicht aufeinander
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gute Beleuchtung
Insbesondere sollten sich innerstädtische Verkehrsräume zu Lebensräumen wandeln - eine allgemeine Entschleunigung des Verkehrs ist dafür Grundvoraussetzung.
Selbstverständlich stellt sich auch die Frage der entsprechenden Beleuchtung an dieser Stelle. Linksabbieger können beispielsweise durch entgegenkommende Fahrzeuge geblendet werden. Das Auge versucht dies auszugleichen und dadurch kann ein/e querende/r Fußgänger/in übersehen werden. Für den FußgängerInnenschutz ist es daher nach einer Berliner Studie wichtig, eine Kompensation der Blendung der KraftfahrerInnen durch entgegenkommende Fahrzeuge vor allem an Lichtsignalanlagen zu erreichen.
Reflektierende Materialien für FußgängerInnen, die auch in der Kleidung eingewoben sind, können freilich in einzelnen Situationen nützlich sein. Man sollte aber nicht nur diese Maßnahme in Betracht ziehen, sondern bessere Rahmenbedingungen schaffen (siehe oben).
Und zuletzt ein Hinweis für das Verhalten, der auf alle VerkehrsteilnehmerInnen zutrifft: Mehr Ruhe & Gelassenheit, denn sich selbst bewusst mehr Zeit zu nehmen schützt schließlich uns alle und zwar vor uns selbst und voreinander.
Weitere Hintergrundinfo: siehe Wissen Kompakt 8 (Beitrag „Verkehrssicherheitsstatistik – Schwerpunkt FußgängerInnen-Sicherheit“)