ZU FUSS INFO 4
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Impressionen von der nun fertig umgestalteten Wiener Mariahilfer Straße:
Die Rieder Innenstadt ist mit der feierlichen Eröffnung der größten räumlich zusammenhängenden Begegnungszone am 28.8.2015 um weitere Attraktionen reicher. Im Bereich zwischen F.-Thurner-Straße, Bayrhammergasse, Hohem Markt, Rainerstraße, Dr.-Franz-Berger-Straße und der Bahnhofstraße gelten ab jetzt die Regeln der Begegnungszone. Die attraktive Gestaltung (helle kleinteilige Pflasterung, verschlungenes Wegenetz, Wegeleitsystem), zusätzliche Bepflanzungen und die ansprechende Möblierung sorgen für eine neue Aufenthaltsqualität und laden zum Flanieren in die Innenstadt ein. Die Begegnungszone wird großteils durch Einbahnen geprägt, Stellplatzmöglichkeiten sind vorhaben (gebührenpflichtige Kurzparkzone) und es sind 30 km/h erlaubt.
Der Stadterneuerung sind damit neue Innenstadtqualitäten mit Plätzen, verschlungenen Gassen und neuem Einkaufszentrum Weberzeile gelungen. Zudem wurde durch die räumliche Gestaltung, das Fahnenspiel, dem neuen Themenweg "Verwoben" und drei Spielestationen die Verbundenheit zu den historischen Wurzeln zum Ausdruck gebracht. Bis ins 18. Jahrhundert war die Leinenweberei mit ihrer Textilverarbeitung eine bedeutende Zunft in Ried. Auch Kunst und Kultur haben in Ried einen hohen Stellenwert. Die Präsentationen der Rieder Künstlergilde, die Renovierung der barocken Fassaden und die Architektur des Shopping Centers, die den typischen Inn-Salzach-Stil auf moderne Art weiterführt, machen somit diesen Stadtteil zu einem ganz besonderen.
Impressionen der feierlichen Eröffnung der flächenmäßig größten Begegnungszone Österreichs in Ried im Innkreis:
In Österreich haben Städte und Gemeinden seit 2013 die Möglichkeit Begegnungszonen zu verordnen. Seither haben mehrere Städte bzw. Gemeinden dieses neue Instrument der Straßenverkehrsordnung umgesetzt.
Walk-space.at führt in Kooperation mit dem bmvit (Verkehrssicherheitsfonds) in Zusammenarbeit mit dem Städtebund, FSV sowie den Bundesländern eine Sammlung & Dokumentation bereits umgesetzter und verordneter Begegnungszonen in Österreich durch.
Die gesammelten Begegnungszonen-Projekte werden anschaulich auf einer Website vorgestellt, ähnlich dem Schweizer Beispiel www.begegnungszonen.ch. Damit wird erstmalig für Österreich eine Übersicht der Begegnungszonen in Österreich auf einer gemeinsamen Plattform samt Projektinformationen präsentiert.
Ziel dieses Projekts ist, bestehendes Wissen zu Begegnungszonen für ExpertInnen, PlanerInnen, EntscheidungsträgerInnen und die interessierte Fachöffentlichkeit zusammenzutragen, einen Austausch zu ermöglichen und Erfahrungen zu sammeln. Weitere Projektdokumentationen sind in den Folgejahren vorgesehen.
Wir freuen uns auf Ihr Projekt sowie anschauliche Projektdetails!
Die erste Stufe der Onlinedokumentation ist unter www.begegnungszonen.or.at zu finden – die Projektsammlung wird 2016 mit weiteren Beispielen fortgesetzt.
Projektübermittlung zugesagt:
"Kufstein - Krankenhausgasse"
"Kumberg"
"Neustift im Stubaital"
"Unterach am Attersee"
In Kooperation mit:
Sondernewsletter zur Walk21 Konferenz in Wien |
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Walk21 in Wien - Programmtipps Einige Hinweise aus dem umfangreichen Programm |
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Sehr geehrte Damen und Herren, Walk-space.at hat sich das sehr umfangreiche Programm der Walk21 Vienna durchgesehen. Öffentlicher Raum und Umgestaltungen
Wirtschaftliche Aspekte des Zu-Fuß-Gehens und Methoden
Gesundheit und Gehen
Strategien
Kampagnen und Bewusstseinsbildung
WalkshopsIm Rahmen der "Walkshops" – den Workshops in gehender Form – empfehlen wir insbesondere:
weiterlesen: Walkshops Konferenzübersicht
Danke auch für eine Weiterleitung in Ihrem Netzwerk. Wir freuen uns Sie bei dieser internationalen Fachveranstaltung zu treffen.
Dieter Schwab, Obmann, Martina Strasser & das Walk-space.at Team www.walk-space.at in Kooperation mit:
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Walk-space.at | Der österreichische Verein für Fußgängerinnen | ZVR 078105059 | Bennogasse 10/22, 1080 Wien
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eine Performance mit Ausstellung – oder umgekehrt
Die Ausstellung unter dem Motto "Zu Fuß im Stadtraum" beschäftigte sich mit der fußläufigen Fortbewegung. Eine interessante Mischung aus Gehen – Orte des Gehens – Klang und sinnliche Wahrnehmung während des Gehens im Stadtraum bot die Künstlerin Katrinem in den letzten Wochen in Linz.
Walk-space.at konnte bei einer sehr interessanten Diskussion im April 2015 auf die Bedeutung von FußgängerInnen-Checks (auch in Linz) und die Fachkonferenz für FußgängerInnen in Bregenz verweisen.
ein Beitrag im Rahmen des Walk-space.at Newsletters 3 - 2015 (für Mitglieder)
Es gibt bisher wenig (Grundlagen-)Literatur zum Thema. Umso erfreulicher ist es, dass diese neu erschienene Publikation eine von vielen Lücken schließt. Auf rund 90 Seiten werden kompakt wichtige Informationen in grafisch ansprechender Weise zu den Themen Kriterien für gute Fußwege, Netzplanung, Elemente des Fußwegenetzes, Sicherung des Fußwegenetzes, Hinweise zu Projektierung, Unterhalt und Orientierung wiedergegeben. Damit wird ein grober Überblick über das Thema skizziert und eine verständliche Einführung gegeben. Doch auch für lang erfahrene PraktikerInnen stellt das Handbuch ein gutes Nachschlagewerk mit Richtwerten, Kriterien, Methoden und grundsätzlichen Planungsüberlegungen zum Fußverkehr dar.
Die Publikation zur Querschnittsmaterie Fußverkehrsplanung richtet sich an unterschiedliche Akteurinnen und Akteure im Bereich der Planung, an Behörden, Verwaltung, Politik, ArchitektInnen und viele mehr. Das Handbuch zur Fußwegenetzplanung ist im Juni veröffentlicht worden und kann auf der Homepage von Fussverkehr Schweiz heruntergeladen werden.
Handbuch „Fusswegnetzplanung“ (Fussverkehr Schweiz / ASTRA)
Allgemeines:
Das erste Kapitel widmet sich einer allgemeinen Einführung und erklärt, an wen sich das Handbuch richtet, welchen Zweck es verfolgt. Dabei werden die Bedeutung des Fußverkehrs und dessen Charakteristika (Benutzergruppen, Verkehrszweck) dargelegt. Auch ein Einblick in die rechtlichen Grundlagen und Normen sowie Instrumente (Konzepte) in der Schweiz wird hier kurz auf einer Seite gegeben.
Kriterien für gute Fußwege:
Wie schafft man attraktive Wegverbindungen und welche Gestaltungsanforderungen müssen für den Fußverkehr erfüllt werden. Damit beschäftigt sich das zweite Kapitel und nennt Richtwerte und Empfehlungen zu Wegebreiten, Belag, Wegeführungen, Umfeldgestaltung und Längsgefälle. Weiters wird auf Verkehrssicherheitsaspekte und Sicherheit für FußgängerInnen allgemein (objektive und subjektive Sicherheit) eingegangen, denn gerade Sicherheit ist das bedeutendste Entscheidungskriterium bei der Verkehrsmittelwahl. Außerdem sollte das Fußwegenetz zusammenhängend und dicht sein (im Handbuch wird von einer max. Maschenweite des Wegenetzes von 100m gesprochen). Wege sollten möglichst direkt Ziele miteinander verbinden, ohne dabei große Umwege in Kauf nehmen bzw. Barrieren überwinden zu müssen. Deswegen ist die barrierefreie Errichtung von Wegen unerlässlich, schließlich dienen diese nicht nur Menschen mit Behinderung im engeren Sinn, sondern auch älteren Menschen, Personen mit Kindern, mit Gepäck oder mit temporären Einschränkungen. Darüber hinaus bedarf es einer leicht verständlichen Orientierung, sei diese gestalterisch-baulich umgesetzt wie auch in Form von Hinweisschildern.
Netzplanung:
In diesem Kapitel werden Instrumente in der Schweizer Planung und deren rechtliche Einbettung beschrieben, aus welchen planerischen Dokumenten die Fußwegenetzplanung (Analyseplan, Netzplan, Maßnahmenliste) besteht, wobei hier deutlich wird, wie detailliert das Schweizer Recht auf den Bereich der Fußverkehrsplanung eingeht (Fuß- und Wanderweggesetz). Eine Betrachtung des Fußverkehrs als Teil des Gesamtverkehrs ist nach den Autoren planerisch wichtig, um so (Nutzungs-)Konflikte zu verhindern. Dies verlangt eine entsprechende Kommunikation unter den handelnden AkteurInnen auf den unterschiedlichen Ebenen, um so Maßnahmenlisten zu erstellen, die Schwachstellen beseitigen und auch Lücken im Netz geschlossen werden können.
Elemente des Fußwegnetzes:
Die Gestaltung des öffentlichen Raumes (linear, flächig) ist zentral, um attraktive Wege zu schaffen. Deswegen zeigt dieses Kapitel wie Fußgängerbereiche gestaltet sein können, um ihre Funktionen Aufenthalt-Queren-Teilen ansprechend erfüllen zu können. Die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln ist dabei ein wesentlicher Punkt, um das Zufußgehen schmackhaft zu machen.
Sicherung des Fußwegnetzes:
Bei diesem Teil des Handbuches geht es um Planungs- und Sicherungsinstrumente, planerische Festlegungen, Partizipation bei der Erstellung und die regelmäßige Überarbeitung und Aktualisierung der Pläne für die Fußwegnetzplanungen.
Hinweise zu Projektierung, Unterhalt und Orientierung:
Empfehlungen zu Projektierung, Unterhalt und Orientierung werden in diesem Kapitel gegeben, wobei in Neubau- und Sanierungsmaßnahmen unterschieden wird. Der weitere Fokus des Kapitels liegt auf den betrieblichen und baulichen Unterhalt sowie auf Finanzierungsmaßnahmen. Hinsichtlich Orientierung wird auf bauliche und gestalterische Orientierungshilfen, Wegweisungen in Form von Informationstafeln und Hinweisschildern sowie auf Stadtpläne für den Fußverkehr hingewiesen.
Anhang:
Im Anhang finden sich (Planungs-)Werte, Richtlinien, (Fach-)Begriffe, Empfehlungen zur Fußwegenetzplanung mit GIS sowie weiterführende Literatur und Quellen, ein Kapitel, das auch für erfahrene Fachpersonen zum Nachschlagen und als Erinnerungshilfe geeignet ist.
Auch wenn das Handbuch „Fusswegnetzplanung“ seinen Fokus auf die Schweiz legt, sind viele Überlegungen, Konzepte, Richtwerte, Planungsanleitungen auch auf österreichische Gemeinden anwendbar, sind doch die Grundgedanken und Handlungsempfehlungen für den Planungsprozess relativ ortsunabhängig, lediglich bei rechtlichen Aspekten muss hier auf die jeweiligen juristischen Unterschiede geachtet werden. Deshalb empfiehlt sich dieses Handbuch genauso für österreichische PrakterInnen in der Fußverkehrsplanung als einfach verständliches Nachschlagewerk, das Grundprinzipien einer erfolgreichen Planung darlegt und hierbei unterstützend in entsprechenden Planungsprozessen mitwirken kann.
Ein Beitrag von
Christian Zeilinger, walk-space.at
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länderübergreifende österreichische
Fachkonferenz 18. und 19.5.2015 | Bregenz, vorarlberg museum "gut zu Fuß - vital
begegnet"- nachhaltig aktiv - | ||||||||||||||||||
Die länderübergreifende Fachkonferenz für FußgängerInnen bringt namhafte österreichische und internationale ExpertInnen (aus der Schweiz, Deutschland, Dänemark, Liechtenstein,...) am Bodensee zusammen, um über Projekterfahrungen zu den Schwerpunkten der Konferenz zu referieren und aktuelle Themen einzubringen und zu diskutieren. In 30 Speeddating-Projektvorstellungen, in 8 Plenarvorträgen und in 25 Impulsvorträgen - davon 11 internationale - werden die 6 Konferenzthemen im Detail vorgestellt. Darunter sind u.a. folgende Vorträge (Auswahl):
In 6 Workshops und Sessions gibt es unter anderem folgende Impulsstatements (Auswahl):
Begegnungszonenprojekte im Überblick
Speed-Dating-Projektvorstellungen
Desweiteren wird ein Ausblick auf die Walk21 Vienna-Konferenz von Christoph Schuster und Thomas Keller (Stadt Wien) gegeben. Eine Übersicht aller Speed-Dating-Projekte finden Sie hier. Walk-ShopsIm Rahmen der "Walk-Shops" – den Workshops in gehender Form – gibt es mehrere Rundgänge zur Auswahl:
weiterlesen: Walk-Shops Konferenzprogramm ÜbersichtMo., 18.05.2015 Di., 19.05.2015 Das komplette Programm finden Sie hier: Programm Anmeldung - "early bird" bis 17.4.Wir laden Sie herzlich ein, an der Konferenz teilzunehmen. Bei Anmeldung bis zum 17.4.2015 gilt die ermäßigte "early bird"-Tagungsgebühr: Anmeldung Weitere Infos zur Konferenz und das aktuelle Programm finden Sie auf
der Konferenzseite: TagungsortTermin: 18. und 19. Mai
2015 Registrierte KonferenzteilnehmerInnen haben die Möglichkeit zur Benützung des öffentlichen Verkehrs von So., 17.5. bis Di., 19.5.2015 innerhalb des gesamten Verbundgebietes in Vorarlberg. mit Dank an die KooperationspartnerInnen und UnterstützerInnen! Danke für eine Weiterleitung in Ihrem Netzwerk. Viel Freude beim
Zufußgehen wünscht Ihnen das
Walk-Space-Team! Mit freundlichen Grüßen, Dieter Schwab, Obmann, Martina Strasser, org. Projektleitung in Zusammenarbeit mit Fussverkehr Schweiz und Fuss e.V. Deutschland
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Walk-Space.at | Der österreichische
Verein für Fußgängerinnen | ZVR 078105059 | Bennogasse 10/22, 1080
Wien
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Besonders in der kälteren Jahreszeit erscheinen anlassbedingt Pressemeldungen, wie sich Fußgängerinnen und Fußgänger vor Unfällen im Straßenverkehr schützen sollten. Dabei wird darauf hingewiesen, dass es doch das Beste sei, helle, auffällige Kleidung zu tragen, im Optimalfall sogar mit reflektierendem Material und aus Sicherheitsgründen auf den eigenen Vorrang zu verzichten.
Diese etwas einseitige Betrachtungsweise des Themas, zumal auch nicht jeder in leuchtender Kleidung oder mit Warnweste herumlaufen möchte, gehört um weitere Aspekte erweitert: Das Grundproblem stellen oftmals die zu hohen Geschwindigkeiten, Alkoholeinfluss und ein Verhalten, das nicht der Situation angepasst ist, dar.
Anstatt verstärkt die schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen in die Pflicht zu nehmen, sollte vielmehr umfassend gedacht werden, denn Räume, die ein sicheres Zufußgehen mit Komfort ermöglichen sind in diesem Zusammenhang ebenso Thema.
Wichtig sind u.a.:
Insbesondere sollten sich innerstädtische Verkehrsräume zu Lebensräumen wandeln - eine allgemeine Entschleunigung des Verkehrs ist dafür Grundvoraussetzung.
Selbstverständlich stellt sich auch die Frage der entsprechenden Beleuchtung an dieser Stelle. Linksabbieger können beispielsweise durch entgegenkommende Fahrzeuge geblendet werden. Das Auge versucht dies auszugleichen und dadurch kann ein/e querende/r Fußgänger/in übersehen werden. Für den FußgängerInnenschutz ist es daher nach einer Berliner Studie wichtig, eine Kompensation der Blendung der KraftfahrerInnen durch entgegenkommende Fahrzeuge vor allem an Lichtsignalanlagen zu erreichen.
Reflektierende Materialien für FußgängerInnen, die auch in der Kleidung eingewoben sind, können freilich in einzelnen Situationen nützlich sein. Man sollte aber nicht nur diese Maßnahme in Betracht ziehen, sondern bessere Rahmenbedingungen schaffen (siehe oben).
Und zuletzt ein Hinweis für das Verhalten, der auf alle VerkehrsteilnehmerInnen zutrifft: Mehr Ruhe & Gelassenheit, denn sich selbst bewusst mehr Zeit zu nehmen schützt schließlich uns alle und zwar vor uns selbst und voreinander.
Weitere Hintergrundinfo: siehe Wissen Kompakt 8 (Beitrag „Verkehrssicherheitsstatistik – Schwerpunkt FußgängerInnen-Sicherheit“)