X. Österreichische Fachkonferenz für FußgängerInnen 2016
"Gut zu Fuß - nahmobil aktiv & sicher"
16. und 17.6.2016 | Baden bei Wien, Schloss Weikersdorf
Vorträge | Präsentationen | Workshops | Speed-Dating | Good-Practice | Vernetzung | "Walk-Shops" (Rundgänge) und regionale Exkursionen
Rund 140 TeilnehmerInnen begrüßte Walk-space.at im Rahmen der zweitägigen Fachkonferenz für FußgängerInnen in Baden. Nach den einleitenden Worten von Badens Bürgermeister KR Kurt Staska und Landesrätin Dr.in Petra Bohuslav erfolgte im Rahmen der Eröffnung die Unterzeichnung der internationalen Charta fürs Gehen.
Unter dem Motto "Gut zu Fuß - nahmobil aktiv & sicher" wurde der Fußverkehr als wesentlicher Teil der Mobilitätskette, insbesondere an der Schnittstelle zum öffentlichen Verkehr, beleuchtet.
In 8 Plenarvorträgen und 39 "Speed-Dating" Projektvorstellungen wurden nationale und internationale Beispiele für Infrastrukturverbesserungen, den Zusammenhang mit der Stadtstruktur und der Schnittstelle des öffentlichen Verkehrs und Mobilitätsprogramme zu Fuß – darunter auch das Klimaaktiv mobil Programm vorgestellt.
Tagungsdokumentation auf CD erhältlich:die Präsentationen zu den Beiträgen im Plenum, in den Workshops und Sessions inkl. aller Flipchartprotokolle, sowie den "Speed-Dating" - Projektvorstellungen, der Abstractmappe, zusätzlichen Informationsmaterialien und Filmsequenzen (Mittagsloop) etc.
finden Sie auf dieser Doku-CD:
>> Infoflyer Doku-CD (.pdf)
Zudem gaben Workshops und Parallel-Sessions mit insgesamt 29 Impulsvorträgen diverse Anregungen über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren bzw. Erfahrungen zu den Hauptschwerpunkten: Öffentlicher Verkehr, Begegnungszonen, selbstfahrende Fahrzeuge und zur Verkehrssicherheit auszutauschen.
Die Konferenz ging außerdem der Frage nach, ob neue Mobilitätsformen wie selbstfahrende Fahrzeuge unsere Räume verändern. Welche Chancen oder Möglichkeiten entstehen dadurch für Zufußgehende bzw. Menschen in der Mobilitätskette?

Darüber hinaus boten 8 Rundgänge in der Stadt Baden bzw. in der Region den Teilnehmenden ein umfassendes Programm. Dr. Gerfried Koch vom Klima- und Energiereferat der Stadtgemeinde Baden führte u.a. zum Brusatti- und Josefplatz – neue Umgestaltungsbeispiele, mit denen die Lebens- und Aufenthaltsqualität deutlich gesteigert werden konnte.
Auch einige sehr gute Vorzeigeprojekte in Niederösterreich, die dem Fußverkehr mehr Raum ermöglichen und im Rahmen erfolgreicher Gesamtverkehrskonzepte realisiert werden konnten, wurden zum Ausklang der Konferenz besichtigt - wie das Fußwegeleitsystem in Bad Vöslau oder die Begegnungszone in Leobersdorf.
Die Schwerpunkte der Konferenz, an der mehr als 140 TeilnehmerInnen teilnahmen waren:
- Nahmobil aktiv – Fußgängernetze und Öffentlicher Verkehr
- Selbstfahrende Fahrzeuge: Chance / Risiko für FußgängerInnen
- Begegnungszonen – Good-Practice, Umsetzungserfahrungen, neue Vorhaben
- Verkehrssicherheit und Infrastruktur zu Fuß

Die X. Österreichische Fachkonferenz für FußgängerInnen eröffneten Frau Landesrätin Dr.in Petra Bohuslav, der Bürgermeister von Baden KR Kurt Staska und DI Dieter Schwab, Obmann Walk-space.at, im Beisein von rund 140 TeilnehmerInnen unter dem Leitspruch „Gut zu Fuß – nahmobil aktiv & sicher“.
Mit der Unterzeichnung der internationalen Charta für das Gehen durch die niederösterreichische Landesrätin Dr.in Petra Bohuslav und dem Badener Bürgermeister Kurt Staska wurde hervorgehoben, dass das Gehen „eine Form der Fortbewegung ist, die gut zu den Werten der Kurstadt Baden passt und ein wichtiger Beitrag für die Gesundheit, die Umwelt und die Attraktivität lebenswerter Räume darstellt“.
Den inhaltlichen Einstieg zur Fachkonferenz, welche bereits zum 10. Mal in Österreich stattfand, übernahm DI Dieter Schwab, Obmann vom Verein Walk-space.at. Seit dem Vereinsbestehen vor neun Jahren erfreuen sich die Fachtagungen immer mehr an Beliebtheit, da vor allem das breite Themenspektrum und das nationale wie auch internationale Netzwerk für die TeilnehmerInnen von Interesse sind. Mit der Ausrichtung der Konferenz in der Stadt Baden möchte Walk-space.at auf das Thema „Gehen“ allgemein aber auch speziell im Land Niederösterreich bewusst machen. Umso erfreulicher war daher die Tatsache, dass 25 % der Anwesenden aus Niederösterreich waren.
Walk-space.at widmete speziell diese Konferenz Ing. Christian Hofecker, Land NÖ, der 2015 leider verstorben ist, jedoch vorher noch die Konferenz „auf Schiene“ brachte – „Danke Christian, Du bist einer, der immer mitgeht”.
Im Rahmen der zweitägigen Fachkonferenz wurde betont, dass dem Fußverkehr insbesondere an der Schnittstelle zum öffentlichen Verkehr eine bedeutende Rolle zukommt. Dazu hob DI Dieter Schwab, Obmann von Walk-space.at, bei der Eröffnungsdiskussion hervor, „dass der öffentliche Verkehr das ‚Rückgrat‘ eines guten Fußwegenetzes darstellt. Fußgängerfreundliche Räume, vernetzte Wegesysteme mit Qualitäten und Mobilitätskonzepte, die den Mensch in den Mittelpunkt rücken, tragen zu einer aktiven wie auch sicheren Nahmobilität bei.“
Vor allem in der Mobilitätskette stellt das Zufußgehen einen entscheidenden Faktor dar, der nicht unterschätzt werden sollte. Technologische Neuerungen könnten gerade in diesem Zusammenhang eine große Chance sein. “Sitzen ist das neue Rauchen” - das Gehen bringt zudem einen persönlichen Nutzen aufgrund der vielfachen gesundheitlichen Vorteile. Fußgängerfreundliche Verbesserungen in der Infrastruktur wirken somit auf vielen Ebenen. Ein FußgängerInnen-Check ist für eine gezielte Durchführung – auch im Rahmen von Umgestaltungsprozessen im Zuge von Begegnungszonen – hilfreich.
In der Diskussion machte DI Werner Thalhammer vom BMLFUW auf die Themenfelder Radfahren und zu Fuß gehen aufmerksam. Ziel ist es, eine Förderschiene für das Zufußgehen zu ermöglichen, welche im „Masterplan Gehen Österreich & klimaaktiv mobil Programm“ als österreichweite Strategie derzeit realisiert wird. Strategien, die das Gehen positiv besetzen und zugleich zum Gehen motivieren, wurden in einen eigenen Workshop „Nahmobil aktiv – Fußgängernetze und Öffentlicher Verkehr“ vorgestellt.
Die Konferenz ging außerdem der Frage nach, welche Chancen neue Mobilitätsangebote, wie selbstfahrende Fahrzeuge, bieten. Welche Möglichkeiten entstehen dadurch für Zufußgehende bzw. Menschen in der Mobilitätskette? Zu diesem Thema begrüßte DI Walter Wasner vom BMVIT nationale und internationale ExpertInnen aus der Forschung in der Session 1. Er betonte, „dass neue und innovative Lösungen für die Senkung des MIV-Anteils benötigt werden. Mit Hilfe einer transformativen Forschung und einer gezielten Bewusstseinsbildung müssen neue Strukturen geschaffen werden, welche über die Verkehrssysteme hinausdenken und somit Wechselwirkungen berücksichtigen.“
Den Einstieg in die Fachthematik übernahm Baudir. DI Michael Madreiter von der Stadtgemeinde Baden mit dem Thema „Die Stadt Baden stellt sich vor“. In seinem Plenarbeitrag wurde festgehalten, dass sich die jahrlangen Bemühungen für den nicht motorisierten Verkehr – seit 1973 gibt es in der Stadt bereits Fußgängerzonen – bereits beim Modal Split bemerkbar zeigen. Zudem kam es durch Umgestaltungen wie beispielsweise am Brusattiplatz und Josefsplatz, welcher in Bezug auf die Gestaltung und Nutzung zwar wie eine Begegnungszone fungiert aber nicht als solche verordnete ist, zu einer Aufwertung des öffentlichen Raumes und Nutzungsverbesserung für Zufußgehende. Fußgängerfreundliche Maßnahmen wie Fußleitsysteme, verbreitete und barrierefreie Gehsteige erhöhen die Qualität beim Zufußgehen – nicht nur für die Badener sondern auch für die zahlreichen Gäste im Kur- und Veranstaltungsort Baden.
Die Strategien auf Landesebene präsentierte DI Dr. Werner Pracherstorfer vom Amt der NÖ Landesregierung. Das Mobilitätskonzept Niederösterreich 2030+ stellt eine wichtige Grundlage dar, die Mobilität in ihrer Vielfalt zu sichern, zukunftsfähig zu gestalten und zu fördern. In diesem Zusammenhang wies Dr. Pracherstorfer auf den divergierenden Fußweganteil in den niederösterreichischen Städten hin: in Baden 20%, in Mödling 27%, im Durchschnitt 14 %.
Darüber hinaus wurde auch die neue Studie zu den Begegnungszonen in Niederösterreich angesprochen, welche im Workshop B im Detail vorgestellt werden konnte. Auf großes Interesse stieß die entwickelte Begegnungszonen - „Checkliste“ für Kommunen, welche ab Herbst 2016 auch im Online-Portal vom Amt NÖ zur Verfügung stehen wird.
Im Rahmen einer systematischen Fußverkehrsförderung unterstützte das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg 2015 erstmalig fünfzehn Kommunen bei der Durchführung eines professionellen Fußverkehrs-Checks. Philipp Hölderich von der Planersocietät – Stadtplanung, Verkehrsplanung, Kommunikation in Deutschland stellte das partizipative Verfahren und dessen erste Erfolge vor. 2016 wird es eine Fortsetzung dieser Förderung geben. Eine Strategie bzw. Vorgehensweise, welche auch für einige Bundesländer in Österreich hilfreich wäre.
Univ. Prof. DI Dr. Hermann Knoflacher von der TU-Wien veranschaulichte die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs (ÖV) in Wien auf den Fußgängerverkehr - eine Analyse der historischen Entwicklung bis Mitte der 70-er Jahre.
In Wien beispielsweise würde es ohne ÖV jeden zweiten Zufußgehenden auf den Straßen nicht geben. Durch die Beschleunigungsprogramme für den ÖV an der Oberfläche mussten u.a. die Randbedingungen an den Haltestellen für die Fahrgäste, die auch FußgängerInnen sind, verbessert werden - ein Prozess, der bis heute andauert.
Passend zu diesem Thema wurde auch ein Speed-Dating Projektbeitrag vorgestellt: "Optimierung der fußläufigen Erreichbarkeit ausgewählter Haltestellen der Linie 26 in Wien"
Den Einstieg zum Konferenzschwerpunkt „Verkehrssicherheit und Infrastruktur“ übernahm Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach von der Bergischen Universität Wuppertal in Deutschland, der der Frage nachging, ob die Infrastruktur für Kinder sicher geplant ist. Die ersten Schritte eines Lebens macht man im Kleinkindesalter, daher ist es auch sehr wichtig, den Schulweg sicher zu gestalten.
Im Zuge des Plenarbeitrags wurde festgehalten, dass Unfallhäufungspunkte in Deutschland kaum systematisch bearbeitet sind.
Zudem existieren zwar viele Einzellösungen aber wenig Standardisierung. Prof. Gerlach betonte auch, dass Kinder zwischen sechs und neun Jahren 2014 (in Deutschland) im Pkw der Eltern häufiger verunglückten, als durch die selbständige Mobilität zu Fuß. „Elterntaxis“ und das alltägliche „Park-Chaos“ vor Grundschulen sind daher dringend abzustellen.
Klimaaktiv mobil und der neue Masterplan Gehen bieten auf nationaler Ebene wichtige Grundlagen für entsprechende Fußgänger-Aktivitäten auf Gemeindeebene. Vom Klimabündnis Österreich stellte DIin Irene Schrenk diese Aktivitäten vor und brachte praxisnahe Beispiele.
Der Workshop „Nahmobil aktiv – Fußgängernetze und Öffentlicher Verkehr“ ging u.a. der Frage nach, wie aktive Mobilitätsformen - insbesondere der Fußverkehr - in unterschiedlichen Siedlungsstrukturen attraktiver werden können und wie die multimodaler Knotenpunkte gestaltet werden sollten, um die ideale Schnittstelle zwischen den Verkehrsträgern zu sein.
Dazu stellte Dr. Gerfried Koch vom Klima- und Energiereferat der Stadtgemeinde Baden zunächst die Klima- und Energiemodellregion Baden vor. Die Nähe zur Großstadt Wien stellt die Stadtgemeinde Baden vor Herausforderungen im Verkehrsbereich, denn einerseits pendeln viele EinwohnerInnen in die Bundeshauptstadt, andererseits ist Baden als regionales Zentrum selbst Einpendlergemeinde. Verschiedene Bedürfnisse auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen gilt es somit zu meistern, was man durch mehrere Ansätze versucht. Ein vor einigen Jahren eingeführtes lokales Bussystem vernetzt die Stadt intern und bietet Anknüpfungen an regionale wie überregionale Verbindungen. Am Beispiel der Umgestaltung des innerstädtischen Josefsplatzes - durch seine Lage ein zentraler Aufenthaltsort, der neben dem Bahnhof ein bedeutender Knotenpunkt im öffentlichen Verkehrsnetz Baden ist - wurde aufgezeigt, wie notwendige infrastrukturelle Umbaumaßnahmen in Verbindung mit der Umgestaltung des öffentlichen Raumes insgesamt zu einer Verbesserung geführt haben.
Dass es neben der Errichtung entsprechender Infrastrukturen auch die Information über das bestehende Angebot braucht, zeigte Mag. Michael Praschl in seinem Impulsbeitrag auf. Besonders interessant waren dazu die Anregungen zur Entwicklung eigener Marken zum Gehen, um dieses mit neuem Image zu bewerben und Differenzierung zuzulassen.
Zum „Schlendern und Flitzen am Gehsteig“ mit Microsooter, Skateboard, Inlineskates berichtete Mag.a Susanne Wolf-Eberl. Die vorgestellte Untersuchung analysierte u.a. die Verknüpfung des Gehens mit dem ÖV in Kombination mit Microscootern, Inlineskates bzw. Skateboards. Herausgestrichen wurde dabei die Chance dieses „erweiterten Gehens“, um dem Bewegungsmangel bei Kindern entgegenzuwirken. Allerdings benötige es hierfür eine qualitätsvolle Infrastruktur wie auch entsprechende Regeln und die Erweiterung des Angebots zur Mitnahme dieser Geräte in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zur Bedeutung des Stadt-Umland-Verkehrs referierte DI Andreas Hacker vom Stadt-Umland-Management Wien-Niederösterreich (SUM). Ein integratives Denken der Planung sei essentiell, um bestehende Potentiale zu nutzen. So zum Beispiel die Nachverdichtung an den S-Bahnhöfen im Wiener Umland, bei denen in Gehdistanz Neubaugebiete die starke Nachfrage nach Wohnraum im Agglomerationsraum Wien befriedigen könnten. „Regional mit der Bahn, lokal zu Fuß“, so könnte die Vision für das Mobilitätsverhalten in der Wiener Stadt-Umland-Region grob skizziert werden.
Über erweiterte öffentliche Stadträume berichteten DIin Dr.in Angelika Psenner und Klaus Kodydek, BSc vom Fachbereich für Städtebau der TU Wien. Im Forschungsprojekt wurden bestehende Erdgeschoßzonen im Hinblick auf das Zusammenspiel mit öffentlichen Räumen als durchlässiger, nach außen hin kommunizierender Teil von Gebäuden aufgezeigt, denn letztendlich bestimmt die Beschaffenheit des Erdgeschoßes mit über die Qualität des öffentlichen Raumes und somit über die Attraktivität für den Fußverkehr.
In diesem Workshop waren eine Vielzahl von Details und grundsätzlichen Fragen, wie beispielsweise zu den Erfolgsfaktoren und Gestaltungselementen für Begegnungszonen, von Interesse.
Aktuelle Beispiele wie in St. Johann in Tirol und Kufstein, die Arch.DI Mag. Thomas Pilz vom Atelier für Architektur präsentierte aber auch nicht verordnete Gestaltungsbeispiele wie die „Flaniermeile Griesgasse“, die DI Richard Friesacher von der Stadt Salzburg gemeinsam mit Arch.DI Eduard Widmann wurden vorgestellt.
Einen Überblick über verordnete Begegnungszonen in Österreich kann auf der
Dokumentationshomepage: www.begegnungszonen.or.at gewonnen werden.
DI Dieter Schwab und Isaak Granzer von Walk-space.at informierten über Umfang, Details und Funktionalitäten dieser Doku-Homepage.
Sie regten dazu an, Details zu weiteren verordneten Projekten an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu übermitteln, da die Sammlung fortgesetzt wird.
Einen Erfahrungsbericht über die Vorteile, Chancen und Herausforderungen zu den bereits umgesetzten Begegnungszonen in Niederösterreich gab DI Michael Szeiler.
Zudem stellte Ursula Faix, bad architects group, die neue Begegnungszonen Broschüre (Rohdruck), erstellt mit dem SIR, vor und verteilte einige Exemplare an Interessierte.
Details zum Workshop siehe DOKU-CD.
Qualitätsvolles Zufußgehen braucht attraktive, sichere Wege bzw. Wegenetze und Querungen für FußgängerInnen jeden Alters. Der Workshop ging daher der Frage nach, wie die Sicherheit für FußgängerInnen verbessert werden und dabei der Komfort für das Zufußgehen gewährleisten werden kann.
Bereits erfolgreich umgesetzte Maßnahmen für altersfreundliche Mobilitätsangebote im städtischen Raum zeigte DIin Flora Strohmeier vom KFV auf. Eine Übersicht über relevante Eckdaten und Fakten befinden sich im Handbuch für ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen zur Umsetzung von Barrierefreiheit.
Der Impulsbeitrag von Dipl.Geograf Dominik Bucheli, Fussverkehr Schweiz, forderte dazu auf, Planungsprojekte immer auch aus der Perspektive der Zufußgehenden zu betrachten. Es ist wichtig, Bewusstsein zu schaffen, dass die Verantwortung bei jenen VerkehrsteilnehmerInnen liegt, von denen die Gefährdung ausgeht.
DI Florian Aschauer von der BOKU stellte die Ergebnisse einer Mobilitätserhebung zur (selbstständigen) Mobilität von Kindern an zwei Volksschulen in Wien vor.
Der Beitrag von Ing.in Maria Grundner von der Mobilitätsagentur Wien behandelte die Fragestellung, ob sich aus dem Bundesbehindertengleichstellungsgesetz im öffentlichen Raum ein Handlungsbedarf ergibt. Barrierefreie Angebote heben die Mobilität der Menschen und bieten Raum um sich zu begegnen. Es sollte daher ein kontinuierlicher Prozess verfolgt werden, um bei Planungsumsetzung möglichst viel zu implementieren.
DI Dr. Harald Frey, TU Wien zeigte, dass es Ziele zum zu Fuß gehen geben muss, damit mehr zu Fuß gegangen wird.
"Speed-Dating": Kurzvorstellung von good-practice Projekten & Austausch
Beim "Speed-Dating" wurden an mehreren Tischen bzw. Pinnwänden 19 Speed-Dating Projekte / Initiativen / Strategien / Themen, etc. für ein paar Minuten (ca. 8 min) in mehreren Runden vorgestellt.
Präsentation einer Vielzahl an Projekten parallel, zu den Schwerpunkten:
- Nahmobil aktiv – Fußgängernetze und Öffentlicher Verkehr
- Begegnungszonen – Good-Practice, Umsetzungserfahrungen, neue Vorhaben
- Verkehrssicherheit und Infrastruktur
Rundgang "Genuss in der Landschaft" & "Baden gut zu Fuß"
Am Ende des ersten Konferenztages gab es Gelegenheit an zwei verschiedenen Rundgängen teilzunehmen.
Der erste führte durch das Rosarium, den Kurpark und endete mit einer Führung durch die aktuelle Ausstellung „Die Gartenmanie der Habsburger“ im Kaiserhaus. Dieser informative Rundgang wurde von Dr.in Christine Triebnig-Löffler geführt.
Den zweite Rundgang leitete Stadtrat Johann Hornyik, Stadtgemeinde Baden, unter dem Thema „Baden gut zu Fuß“ durch die Kurstadt Baden.
2. Konferenztag, Freitag 17. Juni 2016

Am zweiten Konferenztag stand der Fußverkehr im Fokus der Themenschwerpunkte „Chancen und Herausforderungen durch selbstfahrende Fahrzeuge“.
Zudem haben Sessions zum Thema „Prävention und Bewusstsein“ sowie „Gehen und lebenswerte Infrastruktur“ stattgefunden.
Am Beginn des zweiten Konferenztags stand zunächst die „Speed-Dating Session“, die Gelegenheit gab, sich über 20 Projekte, passend zu den Konferenzschwerpunkten zu informieren.
"Speed-Dating": Kurzvorstellung von good-practice Projekten & Austausch am 2. Konferenztag
Beim "Speed-Dating" wurden an mehreren Tischen bzw. Pinnwänden 20 Speed-Dating Projekte / Initiativen / Strategien / Themen, etc. für ein paar Minuten (ca. 8 min) in mehreren Runden vorgestellt.
Präsentation einer Vielzahl an Projekten parallel, zu den Schwerpunkten:
- Technologie und selbstfahrende Fahrzeuge: Chance / Risiko für FußgängerInnen
- Prävention und Bewusstsein
- Gehen und lebenswerte Infrastruktur
S
tadtrat Johann Hornyik und Tourismusdir. Klaus Lorenz der Stadt Baden informierten, dass das Motiv des Gehens und Flanierens aus Gesundheits- und Entspannungsaspekten heraus, auch einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung der Stadtstruktur genommen hat und dies bis heute immer noch tut. So wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit dem Badener Kurpark einer der ersten Bürgerparks in Mitteleuropa geschaffen und weitreichende Landschaftsparks in der traumhaften Naturumgebung Badens angelegt. Neben weiteren Zusammenhängen zwischen dem Gehen und der Stadtstruktur in der Kurstadt, kommt in der heutigen Tourismusstrategie dem Thema Bewegung aus Genuss- und Gesundheitsmotiven, erneut eine wesentliche Bedeutung zu.
Zu einem weiteren Konferenzschwerpunkte, den „selbstlenkenden Fahrzeugen“ befasste sich Dipl. Geograf Dominik Bucheli von Fussverkehr Schweiz in seinem Plenarbeitrag am Beispiel von selbstfahrenden Postbussen in der Schweiz. Er skizzierte zwei Szenarien: Die „Dystopie – als Anfang vom Ende des Gehens“ und die „Utopie als neue Freiheit für Fußgeherinnen und Fußgeher“. Als Fazit hielt er fest, dass jedenfalls die Sicherheit gewährleistet sein muss und auf eine Anpassung der Infrastruktur sowie von Markierung zu verzichten ist. Insbesondere dürfen keine zusätzlichen Elemente (Barrieren) eingeführt werden, welche die Gehwege von der Straße trennen.
Diese von DI Dieter Schwab, Walk-space.at moderierte Parallel-Session beschäftigte sich mit der Fragestellung, ob sich der öffentliche Raum durch automatisierte Fahrzeuge verändern wird und welche Auswirkungen (auf die Umwelt, auf die Mobilität, auf den Fußverkehr) dadurch zu erwarten sind.
Die Einleitung zu diesem Thema übernahm DI Walter Wasner vom bmvit, der zu einer objektiven Betrachtungsweise von einem ökonomischen, ökologischen, sozialen, rechtlichen und technischen Blickwinkel einlud.
Das Verkehrssystem der Zukunft wird anders aussehen als heute und es wird auch anderen Anforderungen entsprechen müssen. Dies stellte Johannes Liebermann, MSc vom AustriaTech in seinem Impulsbeitrag fest. Er informierte zudem, dass das bmvit einen Aktionsplan Automatisierung gemeinsam mit 140 Stakeholdern erarbeitet hat. Darin sind elf Maßnahmen, die in den nächsten 2 - 3 Jahren adressiert werden, abgebildet.
I
ng. Holger Heinfellner, BSc sprach das Themengebiet Ökologie an und stellte fest, dass das automatisierte Fahren die Mobilität grundsätzlich verändern und einen Beitrag zu mehr Komfort, Verkehrssicherheit und für die Umwelt leisten kann. Dennoch ändert diese Möglichkeit nichts daran, dass es eine Verkehrswende braucht, um die hochgesteckten Energie- und Klimaziele auf nationaler wie europäischer Ebene zu erreichen. Die Politik ist daher gefordert, die Rahmenbedingungen richtig zu definieren.
Über den aktuellen Stand der Technik berichtete DI Dr. Markus Bader, der TU-Wien und gab Einblicke in die Forschung der Mobilen Robotik. Technisch ist jedenfalls noch einiges an Forschung und Entwicklungen notwendig, um in Zukunft Fahrzeuge (auch beispielsweise den öffentlichen Verkehr) teilautomatisiert, automatisiert oder selbstfahrend zu realisieren.
Mit den sozialen Aspekten der selbstfahrenden Autos befassten sich DI Mag. Claus Seibt vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie (D) und Dr. Reinhard Pfliegl, A3PS Wien. Im Falle einer breiten Realisierung autonomer, fahrerloser Fahrzeuge ist auf eine soziale Verträglichkeit zu achten, denn der belebte, soziale, öffentliche Raum sollte ein lebenswerter Raum bleiben.
Basierend auf den Erkenntnissen aus der Mobilitätsverhaltensforschung und dem Wissensstand über die Eigenschaften und Bedürfnisse unterschiedlicher sozialer Gruppen skizzierten DIin Dr.in Alexandra Millonig und Dr. Stefan Seer vom AIT ihre Einschätzung zu den Herausforderungen und Chancen des Fußverkehrs. Zu beachten sei jedenfalls auch die gesundheitlichen Auswirkungen einer voll automatisierten Mobilität, falls aufgrund dessen Menschen sich weniger bewegen.
Dr. Peter Fröhlich vom AIT zeigte den Forschungsstand und noch offene Fragen bei der nutzerInnenzentrierten Entwicklung von intelligenten Verkehrsinfrastrukturen auf.
Im Rahmen der anschließenden Diskussion konnte zusammenfassend festgestellt werden, dass selbstfahrende Fahrzeuge eine große Chance für Alle sein können, wenn diese Rücksicht auf den Lebensraum der Menschen nehmen und der öffentliche Raum weiterhin attraktiv bleibt. Vor allem der ländliche Raum könnte von dieser Technologie profitieren. Allerdings sind dazu vor einer konkreten Realisierung noch technologische Forschungen und Entwicklungen nötig.
Was ist nötig für einen Imagewandel und inwiefern sind langfristige Strategien geeignet bzw. auf andere Kommunen übertragbar? Ist es sinnvoll sich an spezielle Gruppen zu richten und wie können diese erreicht werden – das waren einige der Fragen, die in dieser Session behandelt wurden.
Angesichts von Umgestaltungen und „Rückeroberungen“ des öffentlichen Raums, wird es immer wichtiger auch Bewusstsein im Umgang mit / im öffentlichen Raum zu schaffen. Mit der Initiative „I LUAG UF DI“ hat die Stadt Bregenz eine erfolgreiche Kampagne gestartet, um einerseits jene Menschen wert zu schätzen, die sich für die Sauberkeit und Pflege des öffentlichen Raums in der Stadt einsetzen und zur Förderung des Miteinander anregt. Die ReferentInnen Vbgm.in Sandra Schoch und Petra Dominguez, Stadt Bregenz, strichen dabei den ressourcenschonenden und ehrenamtlichen Charakter hervor.
Derzeit legen die Menschen immer Wege in ihrem Alltag zurück, jedoch wird die körperliche Bewegung immer weniger und die Menschen sitzen vermehrt. Daher ist es wichtig, aktive Mobilität durch verschiedene Maßnahmen und Bewusstseinsbildung zu fördern. DIin Mailin Gaupp-Berghausen von BOKU Wien stellte in diesem Zusammenhang die PASTA „Physical Activity through sustainable transport approaches“ – Studie vor.
In Wien gab es 2015 eine Jahreskampagne zum Thema Zu-Fuß-Gehen, welche Veranstaltungen (z.B. Geh-Café) und Produkten wie der Fußwegekarte Wien und der Wien-Zu-Fuß-App umfasste. Hintergedanke dazu war die Vision, den Modal Split im Bereich der nachhaltigen Mobilität auf 80:20 zu reduzieren, berichtete DIin Petra Jens von der Mobilitätsagentur Wien.
Eine Studie des KFV mit dem Thema Abgelenkt! Eine Beobachtung von FußgängerInnen und RadfahrerInnen im Straßenverkehr stellte Mag.a Monika Pilgerstorfer vom KFV vor. Laut dieser Studie sind immer mehr Menschen die im Straßenverkehr unterwegs sind abgelenkt, entweder durch das Smartphone oder durch andere Tätigkeiten wie Essen oder Tratschen. Demgemäß ist es wichtig, die Menschen durch Bewusstseinsbildung darauf aufmerksam zu machen, wie gefährlich Ablenkungen im Verkehrsgeschehen sind. Der KFV führt daher in Zusammenarbeit mit der Polizei Workshops in Schulen durch. Ablenkung bei KFZ-LenkerInnen birgt zusätzlich ein hohes Gefährungspotential Anderer in sich.
Zufußgehen braucht ein qualitätsvolles und attraktives Wegenetz. Der öffentliche Raum soll für alle sicher und auch abwechslungsreich sein. Doch welches Potential hat der Fußverkehr in einem lebenswerten Straßenraum? – dies war eine der zentralen Fragen dieser Session am zweiten Konferenztag.
Am Beispiel der Fußgängerzone Sendlinger Straße in München schilderte Dipl.-Geogr. Paul Bickelbacher, Stadtplaner/Stadtrat München (D) in seinem Plenarbeitrag den Umsetzungsprozess bis zur Realisierung und merkte die Bedeutung eines transparenten Ablaufs an.
Erkenntnisse und Trends der Studie „Zu Fuß gehen in Wien“, einer Auswertung des Mobilitätsverhaltens der Wiener Bevölkerung für den Themenbereich Fußverkehr, stellte Mag.a Dr.in Astrid Klimmer-Pölleritzer, Stadt Wien, MA 18 vor.
Immer mehr Menschen schätzen einen lebendigen Stadtteil, einladende Plätze und ein abwechslungsreiches Geschehen auf der Straße. Doch zur Rückeroberung der Straßen braucht es oft nicht viel mehr als den Willen zur Veränderung, verbunden mit der Einbindung wichtiger Partner stellte Wolfgang Aichinger in seinem Impulsbeitrag fest. Beispiele einfacher, kostengünstiger Maßnahmen, die ohne hohe Investitionen und lange Bauphasen eine Verbesserung für die Lebensqualität bringen hat der VCD in einem „Soforthilfepapier“ zusammengestellt.
Welche Anregungen SchülerInnen und Kindergartenkinder zu ihrer Alltags- und Schulwegesituation haben, präsentierten DIin Martina Jauschneg vom Büro für Landschafts- und Freiraumplanung und DIin Dr.in Britta Fuchs, NÖ.Regional. Im Rahmen des Projektes „smart2school“ erforschten Schülerinnen und Schüle aus Ternitz, NÖ ihre Mobilitätsverhalten mit Hilfe neuer Mobilitätstechnologien.
Im Anschluss diskutierten im Plenum zum Thema "Wie geht es zu Fuß gut weiter" Mag. Claus Seibt (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, D), DI Walter Wasner (bmvit), DI Christoph Westhauser (Amt der NÖ Landesregierung), Johannes Liebermann, MSc (AustriaTech) und DI Dieter Schwab (Walk-space.at) über Strategien, Vorgangsweisen und Infrastrukturbedürfnisse rund um das Zufußgehen unter dem Schwerpunkt "selbstfahrende Fahrzeuge: Chance / Risiko für FußgängerInnen".
Abschließend hatten die KonferenzteilnehmerInnen Gelegenheit sich fußgängerfreundliche Beispiele in Baden und Umgebung anzusehen.
Walk-Shop B - "Gut zu Fuß in Baden, Fußgängerzone und Fußgängerleitsystem":
Die Innenstadt von Baden ist ein fußgängerfreundlicher urbaner Raum mit Lebensqualität. Dr. G. Koch, Stadtgemeinde Baden führte zu fußgängerfreundlichen Umgestaltungen in der Stadt Baden wie u.a. zum Hauptplatz, Josefsplatz, Brusattiplatz und in die Fußgängerzone. Projekte, die auch bereits im Rahmen von Plenar- und Impulsvorträgen während der Fachtagung präsentiert wurden. Zudem konnte das Fußgängerleitsystem besichtigt werden.
Walk-Shop C - „Orientierungs-Walk in Baden – Motivation“:
Dieser Walk-Shop führte wie bei einer Schatzsuche zu interessante Punkte und Aufgabenstellungen im Doblhoff-Park und der Innenstadt (Fußgängerzone). In Anlehnung an den „Orientierungslauf“, welcher als Sportart in Skandinavien entstand und insbesondere in der Natur ausgeübt wird, hat sich in den letzten Jahren eine urbane Variante entwickelt. Bei diesem „Walk“ lag der Fokus beim Gehen in Parks, Fußgängerzonen und verkehrsarmen Gebieten nach markierten Punkten zu suchen und ein spannendes „3D-Rätsel“ zu lösen. Professionell begleitet wurden dabei die TeilnehmerInnen von DI K. Kramer von GO Harzberg, Gruppe Orientierungslauf Harzberg / Bad Vöslau.
Walk-Shop D - „Flanieren & Gärten in der Kurstadt Baden“:
Der Kurpark der Stadt Baden wurde vor über 200 Jahren angelegt, um Promenieranlage für die Bevölkerung, die noblen Gäste und Besucher zu sein und ist es heute noch. Stadtgartendir. DI G. Weber, Stadtgemeinde Baden, führte InteressentInnen durch das Rosarium und den Kurpark. Er informierte neben interessanten gärtnerischen Tipps, dass das Rosarium im Doblhoffpark bereits 1967 nicht zuletzt deshalb angelegt wurde, um Fuß maroden Kurgästen in gepflegter Umgebung ebenes Gehen zu ermöglichen. Neben diesen historischen Bezügen wurde auf dem Spaziergang auch der Frage des Bodenbelages Aufmerksamkeit gewidmet werden. Baden beschreitet in einigen Jahren hier besondere Wege, indem man wassergebundene Decken in den Parkanlagen anstelle von Asphaltwegen errichtet. Diese sind nicht nur gelenkschonend, weniger ermüdend und parkgerechter, auch die geringere Temperaturabstrahlung der Oberfläche soll zu einem angenehmeren Parkumfeld führen.
Walk-Shop R1 - "Bad Vöslau - Wege in die Stadt":
Dieser regionale Walk-Shop führte die KonferenzteilnehmerInnen in die Kurstadt Bad Vöslau. Ing. G. Burger vom Bauamt Bad Vöslau und DI F. Gausterer von NÖ.Regional stellten das Fußwegeleitystem der Stadt anhand eines Rundganges vor. Dieses Leitsystem wurde vor 10 Jahren entwickelt, beinhaltet 50 Stationen mit 56 Säulen, das 8 km lang durch die Stadt leitet. Auf den Säulen sind in Minuten die nächsten öffentlichen Gebäude, ÖV Haltestellen & Knotenpunkte und Sehenswürdigkeiten angegeben. Bad Vöslau ist eine beliebte Kurstadt daher war es der Stadt wichtig, mithilfe des Leitsystems kurze Wege durch die Stadt zu schaffen, aber auch durch Veranstaltungen wie einer Mobilitätswoche, noch mehr Menschen dazu anzuregen mehr Wege zu Fuß zu gehen.
Walk-Shop R2 - "Mut zur Umgestaltung – Begegnungszone Leobersdorf":
Die Aufwertung des Zentrums, Umgestaltung Kirchenplatz, Aufenthaltsqualität im Ortskern, Gestaltungsdetails und Erfahrungen zum Verkehrskonzept Begegnungszone konnten TeilnehmerInnen in diesem Walk-Shop erfahren. Architektin U. Hausdorf, HadlerbisHausdorf zeigte u.a. wie aus dem zuvor undefinierten und in Restflächen zerteilten Raum, eine einheitliche Oberfläche und ein ruhiges, klares Gesamtbild gestaltet werden konnte und berichtete über Erfahrungen und Erfolgsfaktoren.
Walk-Shop R3 - Guide2Wear - Orientierung und Sight Seeing in Wien mit einer Smart-Watch App:
Auf dieser Tour lud Dipl.-Geogr. DI Christoph Link, Universität für Bodenkultur Wien, dazu ein selbstständig zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit der Smart Watch bestimmte Ziele in Wien aufzusuchen. Im Projekt Guide2Wear, welches auch beim "Speed-Dating" vorgestellt wurde, wurde ein Prototyp eines intermodalen Routenplaners für eine SmartWatch entwickelt. Diesen konnten InteressentInnen am Weg nach Wien bzw. in Wien testen.
Die Veranstaltung richtete sich u.a. an die interessierte Fachöffentlichkeit, kommunale MultiplikatorInnen, EnscheidungsträgerInnen, ExpertInnen der Verkehrs-, Stadt-, Raumplanung, Gesundheit & Gehen, Prävention, Sport, Wissenschaft, Forschung, Politik, der Verwaltungen, an Bildungseinrichtungen und die Privatwirtschaft, Planungsbüros, Interessensvertretungen sowie an NGOs und internationale Gäste.
Ein breiter Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten und Interessierten aus Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Deutschland brachte neue Ideen und Impulse.
Austausch, Wissensvermittlung und Vernetzung zum Thema Fußverkehr nachhaltig und aktiv, Personenmobilität - Bewusstseinsbildung in der (Fach-)Öffentlichkeit, in der Zielgruppe
- Vernetzung der AkteurInnen in Österreich und im Bodenseeraum
- Vorgangsweisen, Strategien, Kampagnen - "aber sicher"
- Austausch Good-Practice, bewährte Praxisbeispiele
- Begegnungszonen: Österreich / international
Baden bei Wien
Die Kurstadt Baden begrüßte die TeilnehmerInnen mit einem reichhaltigen Angebot an Quartieren, Parks, Grünflächen und kulturellen Höhepunkten, etc. - sowie einem blühenden Rosengarten im Rosarium.

Schloss Weikersdorf
Schlossgasse 9-11
2500 Baden
Die Fachkonferenz wurde unter dem Zeichen der Umwelt und Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Der Veranstaltungsort war zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar – es wurde eine umweltfreundliche Anreise empfohlen.
In Bezug auf Ankündigung und Ausrichtung der Veranstaltung wurde auf Schonung der Ressourcen geachtet. Der Programmflyer stand auf Recyclingpapier zur Verfügung.
organisatorische Leitung:
DI Martina Strasser | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
inhaltliche Leitung:
DI Dieter Schwab
Walk-space.at widmete diese Konferenz Christian Hofecker (2015 verstorben) - "einer der immer mitgeht".
Besten Dank an die derzeitigen KooperationspartnerInnen und FördergeberInnen.





Gehen aus der Perspektive von Jung & Alt - eine qualitative Studie
Fußgängerfreundliche Umgestaltungen in Mödling
WIEN bis BRATISLAVA – Spaziergang der Genügsamkeit
Rathausstraße Bregenz
Begegnungszone Mittelberg
Beim "Speed-Dating" wurden an mehreren Tischen unterschiedliche "Speed-Dating" - Projekte / Initiativen / Strategien / Themen, etc. für ein paar Minuten (ca. 10 min) vorgestellt.

Moderation: DI Stefan Müllehner, Walk-space.at
Moderation: DIinMartina Strasser, Walk-space.at
Moderation: DI Dieter Schwab, Walk-space.at / Thomas Schweizer, Fussverkehrs Schweiz


Moderation: DIin Martina Strasser, Walk-space.at / Dipl.Geograf Dominik Bucheli, Fussverkehr Schweiz
Moderation: DI Dieter Schwab, Walk-space.at / DI Martin Reis, Energieinstitut Vorarlberg
Moderation: Daniel Sauter (CH) / DI Stefan Müllehner, Walk-space.at
Walk-Shop 1: "Kornmarkt, Stadtstrand & Pipeline Bregenz zu Fuß"
Walk-Shop 2: "Begegnungszone Wolfurt, Strohdorf"
Walk-Shop 3: "Begegnungszone Hard"
Walk-Shop 4: "Regionale Exkursion, Schweiz"
Adresse:













Walk-Shop C: „Orientierungs-Walk in Baden – Motivation“
Walk-Shop D: „Flanieren & Gärten in der Kurstadt Baden“


von Wien Hauptbahnhof erreichbar mit Schnellbahn oder Regionalzug bzw.
18. und 19.5.2015 | Bregenz, vorarlberg museum
Zusammenfassend ging es bei der diesjährigen Fachkonferenz für FußgängerInnen um die Bedeutung der Qualitäten für FußgängerInnen, Infrastruktur, Sensibilisierung für sanfte Mobilitätsformen, Bewusstseinsbildung, Chancen des Meinungswandels durch qualitätsvolle Umsetzung und Good-Practice. In Zukunft wird es darauf ankommen, dem Fußverkehr seine angemessene Bedeutung (vermehrt) zukommen zu lassen und zunehmend qualitätsvolle, barrierefreie und sichere Fußverkehrsnetze zur Verfügung zu stellen. Für einen Lebensraum von Morgen gilt es daher den Wert und das Potential öffentlicher Flächen zu erkennen und für die unterschiedlichsten NutzerInnengruppen optimal einzurichten. Der Fußverkehr stellt v.a. im Rahmen der Personenmobilität in der Mobilitätskette ein Potential dar, welches auch mittels Innovationen und neuen Technologien gestärkt werden kann. Studien und quantitative Fußverkehrsmessungen unterstützen dabei, qualitative Verbesserungen für FußgängerInnen umzusetzen. 
Die gesundheitlichen Vorteile des Gehens sprach beim „Round Table“ Frau Heidi Hanselmann (Regierungspräsidentin Kanton St. Gallen) an, die für einen Lebensraum zu Fuß von morgen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Bau-, Gesundheits- und Bildungsdepartement sieht. Als Beispiel erwähnte sie das Projekt „Gemeinde bewegt“, welches die Bevölkerung im Kanton St. Gallen zu mehr Bewegung im Alltag motivieren will.
Den Einstieg in die Fachthematik übernahm Frau Vbgmin Sandra Schoch gemeinsam mit DIparc Christoph Kalb mit der Vorstellung aktueller und zukünftiger Projekte für FußgängerInnen in der Stadt Bregenz, die als „Stadt der kurzen Wege“ über gute Ausgangsbedingungen für das Gehen verfügt. Die Bedeutung des Fußverkehrs in ruralen Gebieten sprach Mag. Ing. Bernhard Maier vom „Stand Montafon - Gemeindeverband südl. Vorarlberg“ mit dem Projekt „Wege, die verbinden“ an. Weil „Sitzen das neue Rauchen ist“, aktivieren sieben Gemeinden im Montafon alte Wegeverbindungen, teils mit Wegerechten. Im Interview mit Florian Pichler, einem passionierten Fußgänger der 1500 km zu Fuß im Jahr zurücklegt, standen die Motivation des Gehens sowie die gesundheitlichen Vorteile im Vordergrund.
Die Förderung des Fußverkehrs steht in direktem Zusammenhang mit den Gegebenheiten beim Parkraummanagement, erläuterte Prof. Jürgen Gerlach (Universität Wuppertal, D). Das Potential des Parkraummanagements als planerisches Steuerungsinstrument ist groß und sollte in Zukunft mehr genützt werden. Argumente wie Sicherheit für FußgängerInnen, Lebensqualität, qualitätsvolle Straßenräume auch aus Kinderperspektive sprechen für den Einsatz dieses Instruments um den Wert der öffentlichen Flächen zu steigern. Initiativen wie das „Better Block Project“ oder der „Parking Day“ (USA) bringen Akzeptanz für eine Umwandlung bestehender Straßenraumparkstände zu Flächen mit städtebaulicher Aufwertung.
Ebenfalls im Plenum präsentierte Dr. Peter Weiß (Amt der Stmk Landesregierung) Pilotprojekte und Erfahrungen aus der Steiermark zum Thema Shared Space und Begegnungszonen. An Hand von Beispielen und Kurzfilmsequenzen wurden die Herausforderungen bei der Umsetzung in politischer wie auch in rechtlicher und technischer Hinsicht beleuchtet. Damit konnte am Ende des ersten Konferenztages ein guter Ausblick auf die
„Was braucht es, um das Gehen im Alltag stärker ins Bewusstsein zu rücken und wie wird das Zufußgehen (wieder) eine bewusste, moderne Fortbewegungsart?“ waren die Hauptfragen in diesem Workshop. DI Martin Niegl vom Büro komobile brachte dazu das Projekt „AktivE Jugend“ ein. Aufbauend auf der Zusammenarbeit von VerkehrsplanerInnen, LandschaftsplanerInnen und SportwissenschafterInnen wurden verschiedene Methoden und Werkzeuge vorgestellt, um das Mobilitätsverhalten und die Bewegungsaktivitäten von Jugendlichen in urbanen (Straßen-) Freiräumen durch mobile digitale Medien zu untersuchen bzw. beeinflussen.
Für die konkrete Planung von Verkehrsflächen sind unterschiedliche gesetzliche Grundlagen relevant. Welche Neuerungen die Richtlinie für den „Fußgängerverkehr“ (RVS 03.02.12) beinhaltet und welche Maßnahmen aus Sicht der Verkehrssicherheit von Bedeutung sind, erläuterte DI Klaus Robatsch (KfV). Für einen Lebensraum „gut zu Fuß von morgen“ sollte die Planung vor allem auf mobilitätseingeschränkte (sichteingeschränkte) Personen sowie auf Kinder und ältere Menschen Rücksicht nehmen.
Zum Thema „Nahversorgung und Nahmobilität“ in Vorarlberg informierte DI Edgar Hagspiel vom Amt der Vorarlberger Landesregierung (Abt. Raumplanung und Baurecht). Er sprach vor allem den signifikanten Wandel im regionalen Versorgungsgrad seit 1970 in den 96 Vorarlberger Gemeinden an. Verkaufsflächen verlagern sich zunehmend aus kleinen Orten zu Ballungsräumen oder zur Peripherie – eine Tendenz, die vor allem jenen Personen, die auf das Zufußgehen angewiesen sind, Versorgungsschwierigkeiten bereitet.
Wie die Herausforderungen für das zu Fuß gehen in Niederösterreich bewältigt werden, brachten im Workshop Mag.a Wibke Strahl-Naderer und Franz Gausterer (NÖ-Regional, Mobilitätsmanagement) ein. Anhand des Projekts „Mistelbach geht: in 5, 10, 15 Minuten durch die Stadt“, welches unter Mitwirkung der BewohnerInnen im Rahmen eines Arbeitskreises zur NÖ Stadterneuerung erarbeitet wurde, konnten BewohnerInnen wie BesucherInnen motiviert werden, kurze Distanzen in der Stadt bewusst zu Fuß zurückzulegen und auf das Auto zu verzichten, um somit einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.
Das abwechslungsreiche
Außerdem konnten an beiden Konferenztagen techn. Aspekte und Innovationen für eine qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß in der Mobilitätskette u.a. durch Andreas Unterluggauer (ITS Vienna Region), DI Emanuel Selz (verkehrplus), Mag.a Elke Sumper (Factum), Bsc. Magdalena Maringer (TU Wien, Bauphysik) vorgestellt werden.
Der zweiten Konferenztag behandelte die Schwerpunkte: „Begegnungszonen in Österreich und international“, „Qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß in der Mobilitätskette“ und „Gehen und Verweilen, (wie) soll man das messen?“.

Zunächst informierte DI Martin Scheuermaier (Land Vorarlberg, Mobilitätsmanagement) darüber, dass das Land Vorarlberg die vielen erfolgreichen Maßnahmen zur sanften Mobilität, die in Vorarlberg seit Jahren initiiert werden, durch eine eigene Koordinationsstelle im Rahmen der Initiative Vorarlberg MOBIL bündelt.
Als Beispiel zur Image- und Bewusstseinsarbeit in der Schweiz brachte in diesem Zusammenhang Thomas Schweizer (Geschäftsleiter Fussverkehr Schweiz) den „Flaneur d’Or“ (Preisauszeichnung guter Fußverkehrsprojekte) ein. Die mittlerweile 40 Jahre langen Bemühungen von Fussverkehr Schweiz reichen von Informationsveranstaltungen über kantonale Workshops bis hin zu Forschungsarbeiten im Bereich des Fußverkehrs.
Inwiefern das Zufußgehen durch den Einsatz neuer Medien / Technologien (wieder) eine bewusste, moderne Fortbewegungsart werden kann und welche Qualitäten für das Zufußgehen in der Mobilitätskette wichtig sind, waren die zentralen Fragen in dieser Session.
Im Projekt „GoGreen“ wird der Einfluss von Begrünung städtischer Räume auf eine aktive Mobilität analysiert. Diplom-Psychologin Juliane Haupt (Factum) erläuterte dazu anschaulich die Projektvorhaben, Hintergründe, Methoden und Ziele. Eine rege Diskussion fand im Anschluss mit den TeilnehmerInnen statt, wie eine tatsächliche Umsetzung von Ideen bzw. Maßnahmen zur aktiven Mobilität gefördert werden kann und welchen Beitrag die öffentlichen Hand dazu leisten muss / kann.
Die Bedeutung des Prozesses im Umgestaltungszeitpunkt erläuterte Fritz Kobi (bürokobi, CH) und betonte die Berücksichtigung niedriger KfZ-Geschwindigkeiten. Planungsprozesse sind eng mit Risiken und Chancen verbunden, aber gut durchdachte Planungsprozesse, die alle Parteien, Personen und Verwaltungsstellen sowie die Politik einbinden, erhöhen die Chancen. Diese Synergie macht seiner Erfahrungen nach den Planungsprozess zum Erfolgsfaktor.
Arch.DI Mag. Thomas Pilz (aaps architekten) und DI Gerald Muhr (Stadtbaudirektor Ried) stellten die neue Begegnungszone in Ried vor, deren Fertigstellung im Herbst 2015 geplant ist. Ziel der Umgestaltung ist die fußläufige Zusammenführung der Innenstadt mit dem Einkaufszentrum, und großräumig die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Mittels neuer Pflasterung, Schnittstellen, Beleuchtungs- und Möblierungselementen sollen – bei hoher Stellplatzreduktion an der Oberfläche - platzartige Qualitäten geschaffen werden und damit die Potentiale im öffentlichen Raum der Stadt Ried genützt werden.
Die Notwendigkeit von Fußverkehrszählungen und deren technische Durchführbarkeit waren Diskussionsstoff in dieser Session. „Fußverkehr muss sichtbar gemacht werden“ um politische Entscheidungsprozess zugunsten der Fußverkehrsförderung unterstützen zu können, hob Daniel Sauter (CH) in seinem Impulsbeitrag hervor. Obwohl 2/3 aller Wege kürzer als 5 Kilometer sind, fließt dennoch das meiste Geld in verkehrspolitische Maßnahmen des Fernverkehrs (Autobahnen, Bahn,…).
Besonders im Stadtraum ist es zunehmend von Bedeutung, den Modal Split genauer zu differenzieren legte DI Gregor Stratil-Sauer (Stadt Wien, MA 18) in seinem Sessionbeitrag dar. Für eine effiziente Stadtplanung wäre es wichtig zu wissen, in welchen Räumen häufig zu Fuß gegangen wird. Meßsysteme wären nicht nur für Infrastrukturplanungen hilfreich, sondern auch um Bewusstsein zu schaffen.
In Wolfurt präsentierte DI Martin Reis (Energieinstitut Vorarlberg) gemeinsam mit DI Alexander Kuhn (besch und partner) den rund 30 TeilnehmerInnen die dortige neue Begegnungszone, die sich als einzige auf einer Landesstraße in Vorarlberg befindet und die einzige österreichweit ist, die einen DTV >10.000 aufweist (DTV: 12.000). Die Begegnungszone ist flächig mit Beton und Asphalt gestaltet, die Fahrstreifenbreite beträgt 3,25m und der Mittelstreifen besteht aus Granitplatten. Ein Blindenleitsystem wurde in Absprache mit dem lokalen Blindenverband bei der Gestaltung integriert.
Zur Umgestaltung und den Erfahrungen im Laufe des Prozesses zur Begegnungszone Hard sprachen DI Bernhard Kathrein (Gemeinde Hard) und DI Anton Gächter (besch und partner). Ihren interessanten Ausführungen folgten rund 15 TeilnehmerInnen.
Bewährte Praxisbeispiele zum Fußverkehr präsentierte Daniel Rüttimann, vom Fussverkehr St. Gallen den rund 25 TeilnehmerInnen während des Walk-Shops in die Schweiz. Zunächst führte die gemeinsame Bahnfahrt nach Rorschach, wo ein Fußgängerlift vom Bahnhof, die 30 Meter höher gelegene Siedlung am Berg erschließt. Während Daniel Rüttimann über einige technische Details zur Ausführung informiert, konnten die TeilnehmerInnen den Panoramaausblick über die Gegend genießen. Anschließend folgte eine Kurzbesichtigung des Areals Würth. Auf diesem alten Industriegelände entstand ein Neubau mit viel öffentlichem Raum, attraktiven Fußwegen sowie ein Seezugang.
Kommunale MultiplikatorInnen und EntscheidungsträgerInnen
FußgängerInnen sind zahlenmäßig die Stärksten im Verkehr, denn alle Menschen sind (auch) FußgängerInnen. Ein Drittel aller Alltagswege werden zu Fuß zurückgelegt, zudem beginnt und endet jeder Weg mit einer Fußwegstrecke. Das Zufußgehen als Teil einer modernen Mobilitätskultur wird in der Gesellschaft und Politik zwar zunehmend anerkannt, doch spielt der Fußverkehr in der alltäglichen Praxis nach wie vor eine untergeordnete Rolle.
Die Fachkonferenz wird unter dem Zeichen der Umwelt und Nachhaltigkeit ausgerichtet.


Zu-Fuß-Gehen am Weg zur Haltestelle
Ausgehend von den gewünschten Diskussionspunkten konnte seitens der Workshopmoderation die oben genannten WorkshopinputgeberInnen ersucht werden, in Ihren Vorträgen insbesondere auf:
Es braucht ÖV-Förderung – begleitet von FußgängerInnenförderung durch attraktive Zugänglichkeit (mehrere und direkte) bei den Stationen – Ausstattungsfragen sind zentral.
Die Umsteigepunkte im ÖV sind die Visitenkarte – fußgängerInnenfreundlicher Zugang zur Dienstleistung bedeutsam: Wartebereich komfortabel!
Thema Kinder / Jugendliche – was brauchen diese? Gender / soz. Sicherheit





Moderation: DI Helmut Koch, komobile; DI Dieter Schwab, Walk-Space.at
Moderation: DIin Martina Strasser, Walk-Space.at | Kaffeepause (ca. 11 Uhr)
Moderation: DI Dieter Schwab, Isaak Granzer, Walk-Space.at | Kaffeepause (ca. 11 Uhr)

Konferenzablauf (im Überblick) in PDF-Format
Bei der Konferenz zeigte sich, dass neben Strukturen im personellen Bereich und der inhaltlichen Wahrnehmung der Fußverkehrsagenden insbesondere mehr Aufenthaltsqualität für FußgängerInnen und qualitätsvolle Personenmobilität zu Fuß in der Mobilitätskette - ergänzend zu Verkehrssicherheitsaspekten - die zentralen Themen der nächsten Jahre sein werden. Jedenfalls ist ein
Finanzierungsanreize durch Agglomerationsprogramme (keine öffentlichen Gelder für Infrastruktur ohne Rad- und Fußverkehrsprojekte im Neubau-Entwicklungsgebiet) stellte Dipl. Geograf Dominik Bucheli (Fussverkehr Schweiz) in seinem Plenarvortrag zu nachhaltige Strategien und Projekte (Beispiele aus Basel, Zürich, Luzern, etc.) zur aktiven Mobilität aus der Schweiz vor.
Der Workshop „Aktive Mobilität: Personenmobilität und Bewegung zu Fuß, Wohlbefinden, Image und Bewusstseinsbildung, Technologie“ zeigte aktuelle Projektbeispiele und technologische Chancen auf, wie NutzerInnengruppen zur aktiven Mobilität motiviert werden könnten.
Im Workshop "Begegnungszone in Österreich und international" sind eine Vielzahl von Details und grundsätzlichen Fragen von ca. 70 Workshop-TeilnehmerInnen diskutiert und einige neue Beispiele vorgestellt worden - die Diskussion zu Richtlinien in diesem Bereich – ob sie Begegnungsinitiativen behindern können oder nicht - wird noch länger zu führen sein.
Dem allgemeinen Wunsch in der Fachwelt nach einer Dokumentationsseite gelungener Begegnungszonenbeispiele in Österreich konnte Walk-space.at bei der Fachkonferenz für FußgängerInnen seitens des bmvit übermitteln, dass eine solche Seite 2014 / 2015 – nach Zustimmung einiger noch offenen Bundesländer - begonnen werden wird. Die Sammlung der Good-practice wird gemeinsam mit dem Städtebund, VSF, FSV, sowie allen Bundesländern erfolgen. Alle ProjektbetreiberInnen von guten Beispielen sind inzwischen herzlich eingeladen, Details zu ihren Projekten (Kurztext sowie 3 – 10 Fotos) für dieses Vorhaben an 

Straßengestaltung Ringstraße Rankweil - Begegnung und Koexistenz in Vorarlberg
Übergeordnete strategische Elemente und Projekte der Fußverkehrsplanung in Wien
Verkehrssicherheitsworkshops für Eltern von Kindergarten- und Volksschulkindern
klimaaktiv mobil Programm „Mobilitätsmanagement für Kinder, Eltern und Schulen“
BewusstMobil - Ein Smartphone Game zur Beinflussung des Mobilitätsverhaltens von Jugendlichen zwischen 10 bis 14 Jahren
Interreg IVA-Italien Österreich Projekt: Mobilität ohne Barrieren
Am zweiten Konferenztag eröffnete DI Robert Thaler die Parallel-Session "Aktiv mobil, nachhaltig“, welche über nachhaltige Strategien, Bewusstseinsbildung und Kampagnen sowie klimaaktiv Fördermöglichkeiten informierte.
Maßnahmen und Beispiele von „strategischen Wegstrecken für FußgängerInnen in Wien“ präsentierte Frau Mag.a Dr.in Astrid Klimmer-Pölleritzer. Neben Auswahl- und Qualitätskriterien für FußgängerInnen-Flaniermeilen wurden zwei Fußwegrouten vorgestellt, welche sich über mehrere Bezirke erstrecken und wichtige fußläufige Ziele verbinden. Maßnahmen für Qualitätsverbesserungen wie u.a. Gehsteigverbreiterungen, Verweil- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie ein Orientierungssystem für FußgängerInnen fließen in einen Maßnahmenkatalog und sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden.
Neben Hinweisen im Straßenraum und an Liftanlagen wurden Info-Folder, Aufkleber und Wegweiser entwickelt, die über Entfernungen und gesundheitlichen Nutzen informieren. Wohlfühl-Spaziergänge laden in fünf Stadtvierteln zum Gehen ein. Das "Festival des Gehens" animiert jährlich zahlreiche BewohnerInnen und BesucherInnen zum Erleben der Stadt zu Fuß.
Dem Einfluss des gebauten Raums auf das Mobilitätsverhalten widmeten sich Jonas Bubenhofer und Rupert Wimmer (Metron Verkehrsplanung). Gemäß der Analyse aus dem schweizer „Mikrozensus Mobilität und Verkehr“ wurde festgestellt, dass dichte räumliche Strukturen und ein gutes Nahversorgungsangebot den Fußverkehr begünstigen. Aus den Zusammenhängen von Siedlung und Verkehr können künftig Voraussetzungen und Ansatzpunkte für die Verkehrs- und Siedlungsplanung und zur Erhöhung des Fuß- und Radverkehrs abgeleitet werden.




Tools und Maßnahmen zur Erhöhung aktiver Mobilität:



Tagungsort


















„Sicher zu Fuß in der Stadt und Freiraumqualitäten im urbanen Raum":




Unter dem Motto "Gehen bewegt die Menschen" hat unter zahlreicher Teilnahme interessierter Personen aus Verwaltung, Planung und Politik aus ganz Österreich, der Schweiz und Deutschland in Salzburg vom 25. bis 26.10.2008 in den Räumen der Wirtschaftskammer der Stadt Salzburg das 1. Österreichische Fußgänger-Seminar 2008 stattgefunden. Die Veranstaltung wurde vom Salzburger Stadtrat Padutsch, Dr. Schörghuber (WKS) und dem Vereinsobmann von walk-space.at - der Österreichische Verein für FußgängerInnen, DI Schwab eröffnet.
Den Abschluss des Seminars bildete ein "walk-shop" durch die Salzburger Altstadt - geleitet von Herrn Tschinder / Stadtplanung Salzburg.


spannende Projekte, Austausch in Workshops und Diskussion beim diesjährigen Fußgängerseminar am 25./26.6 in der Stadt Salzburg.

Entwicklungskonzept Salzburg - Konkretisierung durch ein Fußwegekonzept" vom 15.12.2008 zeigt.
Beim FußgängerInnenseminar Graz standen am 24. und 25.9.2009 sämtliche Aspekte rund um die Qualitäten des Zu-Fuß-Gehens im Mittelpunkt. Unter den ca. 100 TeilnehmerInnen aus den Bereichen Verkehrs- und Raumplanung, der Verwaltung, Forschung und Privatwirtschaft, sowie der Politik als auch NGOs wurden an zwei Tagen u.a. folgende Fragen diskutiert:
Die Stadt Graz hat bisher viel in Richtung sanfter Mobilitätsformen getan - im Stadtverkehr ist insbesondere das radfahrerInnenfreundliche Klima zunehmend zu spüren. Ein idealer Tagungsort somit, um die Anforderungen einer vermehrt fußgängerInnenfreundlichen Planung und Straßenraumgestaltung ins Bewusstsein zu rücken.
Im Rahmen des Workshops 1 appellierte die Gruppe der Blinden und Sehschwachen, vertreten in der Person von Ben Jost und Ann Linhart-Eicher (vom Steirischen Blinden- und Sehbehindertenverband), besonders an die Teilhabemöglichkeit im öffentlichen Raum durch tastbare und akustische Leitsysteme. Kommunale Umgestaltungsprojekte brauchen v.a. eine qualitätsvolle BürgerInnenbeteiligung, ein räumliches Leitbild, Finanzierung der Umsetzung, „Shifting der Parkplätze", Pilotprojekte in Österreich und Einbeziehung von Interessensvertretungen.
Zum Thema Verkehrssicherheit und Komfortfragen beim Zusammenspiel zwischen RadfahrerInnen und FußgängerInnen wurde festgestellt, dass v.a. ältere Menschen Angst vor Konflikten auf Mischverkehrsflächen haben. Ein verantwortungsvolles Miteinander ist durch geeignete Gestaltung und Respekt jedoch möglich.
Der Workshop 3 legte den Fokus auf die junge Generation und deren Bedürfnisse. Dazu berichteten drei Kinder vom Kinderparlament Graz - darunter der Kinderbürgermeister Mathias Schmidt - über Ihre Bedürfnisse und Erlebnisse am Schulweg. Ergänzt wurden diese Erfahrungen vom Kinderbüro Steiermark - DIE Lobbystelle für Kinder und Jugendliche. Als entscheidendes Ergebnis des Workshops wurde die Wertschätzung der Kinder gesehen. Die Bedürfnisse der jungen Generation müssen ernst genommen werden und sollten daher schon im Planungsprozess - insbesondere bei kindgerechten Straßenraumgestaltungen Beachtung finden. Aufgrund der hohen Lernfähigkeit der Kinder darf Ihnen auch ohneweiters eine eigenständige Mobilität zugesprochen werden. Bewusstseinsbildende Maßnahmen sind in diesem Zusammenhang gleichermaßen für Kinder wie Erwachsene bedeutend.
















